Saas Fee – umgeben von Viertausendern

Allalin

Gletscherbeckern mit Allalin

für erste Tests der neuer Ski und neuer Funktionskleidung der kommenden Saison haben wir uns im Frühjahr  u. a. Saas Fee ausgesucht; eine lange Fahrt ins Saaser Tal und dann natürlich immer wieder der zentrale Parkplatz mit den ärgerlichen Parkgebühren – aber dann nach dem Aussteigen, das oberste Parkdeck ganz weit vorn, es war wenig Betrieb: Der Blick auf den Kranz der hohen Gipfel rund um den Ort ist immer wieder ein Erlebnis. Allalin, Alphubel, Täschhorn und Dom rahmen den Ort ein, das Skigebiet wird wie auf einer Leinwand präsentiert.  Nach Autofahrt, Parkplatz und Fußweg über die lange Brücke zur Station Alpin Express kommt jetzt noch die Bahnfahrt über Morenia, Felskinn – mit 2 x umsteigen – bis zur Allalinstation; zugegeben, eine insgesamt lange Einleitung zur dann allerdings auch grandiosen Aussicht mit tollem Schnee und Genusspisten zwischen 3600m und erst einmal 2500m Höhe.

Im Frühjahr sind die Talabfahrten am frühen Morgen nach einer Frostnacht nicht so das große Erlebnis, die gewalzten Pisten sind hartgefroren, die Sonne reicht noch nicht in die engen Tallagen. Die Gletscherlifte selbst wie auch die Abfahrten bis Längflug oder bis Morenia sind Genuss pur; für die Abfahrt nach Morenia muss man auf jeden Fall irgendwann mal die Variante 17a – Gletscherpromenade – fahren, in Richtung Längsflug ist dann auch die Gletscherpiste am Sessellift Längsfluh Pflicht! Im Frühjahr ist hier der Schnee immer pulvrig, Sulz ist in dieser Höhe nicht anzutreffen. An der Station Morenia – Meetingpoint Morenia – ist Mittags der zentrale Treffpunkt, ein großes Selbstbedienungsrestaurant mit Sonnenterrasse und Servicebereich lädt zur Pause ein; andererseits lohnt sich aber auch in der Mittagszeit im Frühjahr immer auch noch mal die Abfahrt in den Ort oder zumindest bis zur Talstation der Felskinnbahn, die verdiente Pause kann man dann auch im Liegestuhl bei guter Musik in der kleinen Bar – Chillout Zone – am Freestyle Park oberhalb der Station Morenia machen.

Bei guter Schneelage und nicht so starker Sonne sind die Talabfahrten aus Richtung Feldskinn oder Längflug aufgrund ihrer Länge und auch Streckenführung immer wieder ein Genuss, bei Start aus dem Gletscherskigebiet kommen beide Varianten auf gute 1800 Höhenmeter und über 10 km Länge. Ein besonderer Leckerbissen am Nachmittag ist dann noch der Plattjen mit seiner Talabfahrt, mit der Bergstationauft 2570 m Höhe und eigentlich nur einer Abfahrt steht er zwar etwas im Schatten der anderen Teilgebiete von Sass Fee, aber durch seine Nordlage ist der Schnee gut und die Aussicht auf Dom, Täschhorn und Lenzspitze ist gigantisch.  Auch hier lohnt sich – wie im ganzen Skigebiet – auf jeden Fall vor dem Start ein ausführlicher Rundumblick. In Sass Fee muss man immer wieder den Blick von den eigenen Skispitzen weg auf die Landschaft zulassen; das Tal von Saas Fee, Saas Grund, Saas Almagell und Saas Balen wird nicht ohne Grund als Perle der Alpen bezeichnet – 18 Viertausender bilden die Muschel um diese Perle.

Zum Ausklang des Skitages in Sass Fee gehört dann noch ein Gang durch den Ort mit seinen alten Walliser Häusern und Einkaufsstraßen zum Programm. Aus dem alten Walliser Bergdorf ist eine moderne Skistation mit ambivalentem Charakter geworden. Der Status „autofrei“ versetzt uns für kurze Zeit in die Zukunft unserer Großstädte mit den leise surrenden Elektroautos, die Häuser sind eher noch Zeichen vergangene Zeiten, der Betrieb und die Geschäftigkeit in den Nachmittagstunden sind dann wieder realistisch und dank fehlender Hektik gut zu ertragen.