Hintertuxer Gletscher – Berge, Schnee und Sonne für den Saisonstart

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kurz vor der Gletscherbus 3 Bergstation, Gefrorene Wand 3288m

Während in Werningerode, eine Kleinstadt  im Landkreis Harz, über den Bau einer riesigen Skihalle nachgedacht wird, gönnen wir uns einige schöne Skitage auf dem Hintertuxer Gletscher: Mehr als 30 km Piste mit sehr guten Schneeverhältnissen, 580 Höhenmeter, wenig Betrieb und auch noch – dank Kunstschnee –  die Abfahrt bis runter nach Hintertux; die Abfahrt zur Sommerberg- alm, der Tuxerjoch – Hang und die Abfahrt  vom Tuxerjoch nach Hintertux sind geöffnet; einen schönen Gruß an alle, die jetzt schon mal Wernigerode ins Navi getippt haben!

Aber, auch auf dem Hintertuxer Gletscher wurden mittlerweile Schneekanonen installiert, der Klimawandel macht eben auch vor solchen Skigebieten nicht Halt. Wenn man sich ein paar Fotos, die vor ca. 30 Jahren gemacht wurden, anschaut, ist man schon überrascht und erschrocken, wie sich das Panorama verändert hat – ein spektakulärer Gletscherbruch mit tiefen Spalten und bizarren Eistürmen ist abgeschmolzen, einfach weg.

Insgesamt bedeckt der Hintertuxer Gletcher aber immer noch eine beeindruckende Fläche und zwischen Gefrorene Wandspitzen (3238m), Olperer (3476m) und Gr. (3263m) und Kl. Kaserer (3093m) und dem Tuxer Fernerhaus (2660m)  erstreckt sich ein gut erschlossenes großzügiges Skiareal mit vorwiegend roten Abfahrten und einem tollen Panorama; im Norden die Kette der Kalkalpen, Richtung Westen Großvenediger und Großglockner und im Süden die Dolomiten mit Langkofel – Plattkofel, Sella und Marmolata.
Neben dem Betterpark Hintertux – der höhstgelegene Freestylepark Österreichs – und diversen Slalomparcours der Mannschaften, die permanent hier oben trainieren, gibt es jede Menge Platz für das eigene Skivergnügen; selbst der Telemark WordCup, der Ende November auf dem Gletescher stattgefunden hat, hat den normalen Skibetrieb kaum eingeschränkt. Die Gletscherarena wird ab dem Tuxer Fernerhaus mit insgesamt 11 Aufstiegshilfen erschlossen; also reichlich Transportkapazität, wobei es sich erfahrungsgemäß schon lohnt, für die eigene Planung auch mal auf den Ferienkalender zu gucken: die Herstferien  von Bayern und Baden Württemberg sollte man wenn möglich vermeiden.

Grafik: Zillertaler Gletscherbahnen GmbH & CO KG

 

 

Die Fahrt mit der Umlaufbahn Gletscherbus 1 und 2 zum Tuxer Fernerhaus dauert 2 x 6 Minuten; auf 2660 m Höhe beginnt hier das Gletscherskigebiet. Mit dem Gletscherbus 3 geht es dann noch in weiteren 5 Minuten auf einer spektakulären Fahrt zur gefrorenen Wand auf 3235 m Höhe. Bei gutem Wetter lohnt sich hier auf jeden Fall noch der Treppenaufstieg auf die Panoramaterrasse; in 3250 m Höhe hat man einen grandiosen Rundumblick zum Genießen.
Nach diesem optischen Leckerbissen warten die Hänge unter der gefrorenen Wand und auf der Gegenseite die Abfahrten unter dem Olperer, der mit seinen 3476 Metern das Gebiet ganz klar dominiert. Die beiden Schlepplifte Olperer 1 und 2 erschließen herrlich breite Hänge mit moderater Neigung und viel Platz. Nicht vergessen bzw. übersehen darf  man den Schlegeis Sessellift, der hinter der Gletscherhütte den Schlegeis Gletscher erschließt; eine schöne rote Abfahrt. Die Gletscherhütte ist dann auch eine gute Wahl für die Pause; eine urige Hütte mit herrlicher Panorama-Terrasse. Hinter dem Olperer warten noch die Hänge zwischen dem großen und kleinen Kaserer, 2 Schlepplifte erschließen hier 2 rote und 2 blaue Pisten zwischen 3200m bzw. 3060m und 2700 m Höhe; im letzen Jahr ist hier noch der 6er Sessel Lärmstange 2 eröffnet worden, der eine bequeme Verbindung zwischen den Olperer- und Kaserer-Pisten schafft, und er erschließt auch noch den anspruchsvollen Sonnenhang.
Letzendlich bleibt dann noch die Abfahrt zur Station Hintertuxer Fernerhaus; von etwas mehr als 3200m bis 2600m immerhin fast 600 Höhenmeter, wo wieder der Gletscherbus 3 oder die verdiente Pause warten. Das Tuxer Fernerhaus ist 2013 aufwendig renoviert worden und bietet mit Bedienungsrestaurant mit 220 Sitzplätzen, SB-Restaurant mit 800 Sitzplätzen innen und 950 Terrassensitzplätzen, mit Aufzügen und Rolltreppen, großem Sportshop, Skischulbüro und Selbstversorger-Restaurant mit ca. 150 Sitzplätzen für jeden etwas.

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Jetzt im November konnten wir sogar über die Sommerbergalm bis nach Hintertux abfahren, die Abfahrt ist sehr gut mit Kunstschnee präpariert und unterwegs besuchen wir das neue eingerichtete Spannaglhaus kurz unter dem Tuxer Fernerhaus für einen Kaiserschmarn + Kaffee; absolut empfehlenswert, die Einrichtung wie auch der Kaiserschmarn – wenn es in der Skihalle Wernigerode auch so einen Kaiserschmarn gibt, dann ist ein Skitag unter dem Dach vielleicht doch denkbar? Wenn es dann an der Rückwand vielleicht noch Fototapete mit Motiven vom Hochgebirge und ein Programm für digitales Wind + Wetter gibt …
Der Hintertuxer Gletscher  –  eine toller Einstieg in die Skisaison, ein Gletscherskigebiet mit ausreichend Pisten und Platz für den Saisonstart, für Tests, Training und Skispaß und für uns sogar noch mit einem Telemark World Cup.

SKI WORLD CUP OPENING 2016 TELEMARK

Hintertuxer Gletscher 24. 11. – 27. 11.

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Vom 24. bis  27. November fand auf dem Hintertuxer Gletscher das SKI WORLD CUP OPENING 2016 TELEMARK statt; zum vierten Mal wurde auch dieses Jahr wieder die Telemark WorldCup Saison auf dem Gletscher oberhalb von Hintertux eröffnet; 3 Wettkämpfe an 3 Tagen, ein volles Programm für die Telemarker aus Norwegen, Österreich, Italien, Schweiz und Deutsch- land, aus Großbritannien, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Russland, USA und sogar Brasilien.
Der Telemark Sprint Classic Wettbewerb  – ein Wettbewerb am Freitag und ein Wettbewerb am Samstag – besteht aus einem Riesenslalom mit 15 Toren, unterbrochen durch einen Sprung mit ca 20 Metern mit einer klassischen Telemarklandung, und einer abschließenden 360-Grad-Steilwandkurve, an die sich dann bis zum Ziel eine Skating-Passage mit einer Spitzkehre anschließt; ein sog. Sprintwettbewerb mit einer Laufzeit von ca 50 Sekunden. Ein Wettbewerb besteht aus jeweils zwei Durchgängen, und am Sonntag wurde dieser Sprint Wettbewerb dann noch abschließend als Parallel-Wettkampf durchgeführt.

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3 Tage toller Telemark-Sport, kombiniert mit Testmöglichkeiten und Workshops; ein tiefer Knicks vor dem Schnee und Olperer & Co.

 

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Benedikt Holzmann, Telemarkteam Deutschland