Presena Gletscher, ein Saisonausklang mit hohem Wohlfühlfaktor

Pulverschnee im Mai – hier oben am Presenagletscher kam der langersehnte Schnee erst Ende April, dann aber richtig! Mitte Mai herrschten hier richtig gute Bedingungen. Wer das Skigebiet oberhalb vom Tonalepass von früher kennt, reibt sich verwundert die Augen: Der alte „Kübellift“ am Passo Paradiso und die beiden nostalgischen Tellerlifte sind verschwunden, es gibt eine nagelneue Kabinenbahn bis hinauf auf den Passo Presena in 3016m Höhe. Wenn schon, denn schon, dachte man sich offenbar und hat auch am Passo Paradiso – eine Verpflegungsstation gebaut, hat vor allem die „alte“ Holzbude am Gletscher durch die wirklich „stylische“ Cabanna Presena ersetzt und ganz oben am Passo Presena noch eine „Sky-Bar“ errichtet. Der Name Skihütte für die „Cabanna Presena“ ist stark untertrieben, denn die insgesamt 8 Zimmer, die es hier gibt, sind ganz individuell gestaltet, haben alle ein Bad oder Dusche. Auf einer durch eine Treppe erreichbaren oberen Etage können auf Matratzenlagern auch weitere Personen übernachten-das wäre dann die „Lagerromantik“ einer Skihütte. Darüber hinaus gibt es eine Sauna und Pool mit phantastischer Aussicht, vor allem aber wunderschön gestaltete Gasträume und eine riesige Sonnenterrasse.

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Die Skimöglichkeiten sind natürlich nicht mit Hintertux oder dem Stubaigletscher vergleichbar, die gut 500 Höhenmeter zwischen Cima Presena und Passo Paradiso haben für ein Gletschergebiet allerdings ein ordentliches Gefälle. Vor allem gibt es links und rechts der Piste unendlich viel Platz und mit dem Val Presena eine Freeride-Abfahrt von über 1200 Höhenmetern bis hinunter zur Passstraße– die letzten 200 Höhenmeter waren bei unserem Besuch Mitte Mai natürlich nicht mehr optimal.


Tourengeher nutzen die Liftanlagen gern als Aufstiegshilfe, fahren dann allerdings vom Passo Presena zur anderen Seite ab und queren zur Rifugio Mandrone ( 2449m ). Die Tourenziele sind dann einmal Cresta Croce ( 3305 ) und der Adamello (3539 ), vor allem aber Monte Venezia mit der anschließenden Abfahrt über den Pisganagletscher bis hinunter nach Ponte di Legno – eine Abfahrt über 1900 Höhenmeter! Aber das ist natürlich nur sinnvoll bei ausreichender Schneelage. Auf dieser Route wird jedes Jahr Anfang April das Tourenrennen „Adamello Ski Raid“ durchgeführt, ein internationales Rennen im Rahmen der ISMC (International Council for Ski Mountaineering Competitions )- Rennserie. Zweierteams starten am Tonalepass ( 1883m ), laufen hoch zum Passo Presena ( 2997m ), fahren ab zum Lago Mandrone ( 2403m ), dann wieder Aufstieg über den Mandronegletscher bis zum Passo degli Italiani ( 3390m ). Von dort dann über den Pisganagletscher hinunter zum Ziel nach Ponte di Legno ( 1257m ). 350 Teams ( 700 TeilnehmerInnen ) gingen dieses Jahr auf die Strecke – insgesamt ca.45 Kilometer und 4000 Höhenmeter. Die Sieger ( Damiano Lenzi/ Matteo Eydallin, beide aus Italien ) überquerten die Zeillinie nach nur 4 Stunden und 35 Minuten, das schnellste Damenteam benötigte knapp eine Stunde mehr. Für diese Tour plant man normalerweise 2 Tage mit Hüttenübernachtung ein!


Die Cabanna Presena ist ideal, um die Skisaison ausklingen zulassen, egal, ob auf der Piste, im Val Presena mit Pulverschnee oder als Stützpunkt für eine Tour zum Adamello.Nach dem Skitag in die Sauna und den Pool, dann das ausgezeichnete Essen, und am nächsten Morgen vom Bett der phantastische Blick auf den Gletscher und die Berge – der Sommer kann kommen.