PaddleExpo 2018, StandUp Paddeln ist Trendsport

Boards für jede Art von Wasser und jeden Geldbeutel, SUBs so weit das Auge schaut – auf der PaddleExpo 2018 wurden neben Booten auch Standup – Boards – SUPs – gezeigt und hier von vielen Firmen auch die aufblasbaren Boards – Inflatable SUBs.
2008 wurde auf der damaligen Kanumesse in Nürnberg das erste SUP Board vorgestellt, im Supersommer 2018 spätestens ist jetzt das aufblasbare SUP Board zum absoluten Trendsport-Gerät geworden. Allroundboards, Boards für Yoga, Familien, Wellen, Wildwasser, Tourenboards, Rescueboards, Boards für Kinder und Boards für Windsurfing mit aufblasbarem Segel – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, die Preisspanne ist groß.

 

Der schon im letzten Jahr erkennbare Boom der aufblasbaren SUPs ist auch an einigen Supermarkt-Ketten nicht spurlos vorbei gekommen, so bieten z. B. Lidl und Real Boards an und über ebay oder Amazon gibt es im Internet Board + Pumpe + Paddel + Tasche für weniger als 300,- Euro, während andererseits aber auch Boards vergleichbarer Größe von Szene-Firmen für über 1000,- Euro angeboten werden. Bei vergleichbarer Größe sind die Unterschiede in Bezug auf Aufbau und Verarbeitung riesig: Die Dropstitchkerne unterscheiden sich schon mal in Bezug auf Stärke des Kerns, Anzahl der vertikal laufenden Polyesterfäden und deren Ausrichtung; statt Dropstitchkernen mit linear laufenden Fäden – linear threads – werden zunehmend Kerne mit winklig verlaufenden Fäden – kris crossed threads – verbaut, so z. B. bei Mistral und Siren. Diese Kerne sind stabiler und leichter. Dann kommt die Außenschale, die einfach ist oder mit zusätzlicher Railverstärkung oder 2- oder sogar 3-lagig; entsprechend unterschiedlich ist dann auch die Stabilität des Boards. Zusätzlich arbeiten einzelnen Firmen aktuell noch mit stabilisierenden Elementen, so z. B. mit Stringern zur Längsversteifung der Boards.

Die australische Firma JP arbeitet bei der Super Edition und Light Edition z. B. mit einem sog. 3D Stringer an den Seitenränder, der die Steifigkeit des Boards um bis zu 30% erhöhen soll.
Die Oldenburger Firma SIREN Supsurfing Boards stabilisiert ihre Boards mit um den kompletten Boardkörper laufenden Polyethylenbändern.
Starboard, der Weltmarktführer in Sachen SUP, spendiert seinen Allround – Boards eine zweiten Luftkammer, deren Seitenwangen die Form doppelter T-Träger haben; diese 2. Luftkammer verläuft von kurz vor dem Standbereich bis vorn in die Nose – extrem stabile Boards der Luxusklasse.

Red paddle stellt mit dem COMPACT 9´6 ein aufblasbare Board Board vor, das eingepackt nur halb so viel Platz in Anspruch nimmt als ein vergleichbares Board; Dank einer Knickfalte wird das Board vorm dem Einrollen in Längsrichtung zusammengeklappt – „PSL Pact.“: „So passt es in einen kleinen Rucksack, der sich leicht durch die Stadt tragen lässt, … der im Zug oder auf dem Fahrrad nicht im Weg ist … . Dennoch geht das Compact 9´6 in sachen Performance keinerlei Kompromisse ein, es ist ebenso steif und strapazierfähig wi alle Boards von Red Paddle Co.“

Sog. Tourenboards – länger und etwas schmaler als Allroundboards, mit langer, spitzer Nose – bestehen häufig aus 2, 3 oder sogar 4 Luftkammern; ein Verfahren, welches neben dem Sicherheitsaspekt die Steifigkeit und Verwindungsstabilität des Boards erhöht. Starboard hat auch hier ein besonders stabiles Tourenboard im Angebot:
Das renntaugliche 14´0 x 28 ALLSTAR wird mit Hilfe eine freiliegenden Kabels „gespannt“; „Die patentierte Airline Technology nutzt ein voreinge- stelltes Kabel. Es ist an der Nase befestigt, geht unter den Boden und endet an der Finnen- box. Das voreingestellte Kabel ist etwas kürzer als das Board. Wenn das Board aufgeblasen wird, gerät das Kabel unter Spannung und versteift das Board deutlich. … Diese effiziente, leichte Technologie ist die Zukunft der aufblasbaren Performance Boards,“ so Starboard.
Bei den Tourenboards gibt es jetzt auch die ersten aufblasbare Boards mit einem Kiel; der Geradeauslauf wird verbessert, aber das Board wird natürlich auch kippliger.

 

Neben Größe und Stabilität der Boards Boards unterscheiden sich die vielen Pakete – Board+Paddel+Pumpe+Tasche – natürlich auch in Bezug auf Paddel und sogar Pumpe. Preiswerte Sets enthalten häufig nur eine einfache Pumpe, sehr hilfreich und eigentlich auch nötig ist eine Doppelhub-Pumpe, Red Paddle Co hat mittlerweile sogar eine 2-Kammern Doppelhubpumpe entwickelt, die „Königin der Pumpen“ aus superleichtem Titan kostet allerdings auch 99,- Euro UVP.

 

Das große Angebot an preiswerten Boards über Supermarktketten und Internetanbieter, das im kommenden Sommer sicher noch zunehmen wird, hat auch bei den bekannten Szenefirmen Spuren hinterlassen, auf der diesjährigen PaddleExpo wurde hier auch Boards in der Preisklasse 500 – 700 Euro angeboten. Der Markt ist in Bewegung, die aufblasbaren SUPs sind aus den Kinderschuhen rausgewachsen, die technische Entwicklung ist aber noch in vollem Gang, aktuelle Trends sind weniger Gewicht, kleiner verpackbar und mehr Stabilität – und das bei sinkenden Preisen?
Der SUP Markt ist weiterhin ein Wachstumsmarkt für das Verleihgeschäft wie auch für den direkten Konsumenten. Allroundboards für Seen und flache Küstengewässer werden weiterhin den Markt dominieren, sie sind und bleiben die Boards für den Großteil der SUP-Paddler.

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Eine pfiffige und aktuell diskutierte Idee ist, auf einem aufblasbaren Board einen Mastfuß einzuschrauben und dann, wenn es auf dem Wasser windig wird, das Paddel wegzulegen und Windsurfen zu gehen. Eine tolle Idee, die aber nicht mit allen Boards richtig gut funktioniert. Ein Allround- oder Touringboard mit einer Finne und runden Kanten, das aufgrund des hohen Volumens ( um die 300l ) schön auf der Wasseroberfläche liegt, bietet dem Wind natürlich eine ordentliche Angriffsfläche. Ein Kurs „hart am Wind“ oder Aufkreuzen ist so gut wie unmöglich, Windsurfen beschränkt sich mit einem solchen Brett auf „Stehsegeln“ bei leichter Brise. Dazu passen dann natürlich auch Riggs zum Aufpusten ( iRig ) oder sog.Kompakt- oder SupSail-Rigs ( alles in einer Tasche ). Die Segel sind allerdings nur für leichten Wind brauchbar, sind wenig druckpunktstabil und lassen eine kräftige Bö durch „Aufmachen“ durchgehen. Wer mit einem WindSup Spaß haben möchte, sollte zu einem „normalen“ Rig greifen, denn ein aufgerolltes Segel/teilbarer Mast ist dann zwar nicht in einer handlichen Tasche eingepackt, trotzdem aber bequem zu tragen.

Die renommierten Surffirmen bieten mittlerweile SUPs mit WS-Option an, die alle über eine zusätzliche Mittelfinne und auflaminierte oder am Heck vulkanisierte Kanten verfügen; so z. B. Mistral/Santa Anna, JP/ AllroundAir WS und CruisAirWS, dazu noch ein sportliches Board – FunstAir Sport. Red paddle bietet ein Board mit Steckschwert an – in diesem Fall ist natürlich der große Schwertkasten beim Paddeln störend, ebenso Starboard das SUP Windsurf, FANATIC das Viper Air und STX ( ProLimit ) ein Modell. Diese doch relativ voluminösen Boards sind natürlich nicht mit modernen Freeride-Boards vergleichbar, Windsurfen bei mittlerem Wind und ruhigem Wasser macht durchaus Spaß, bei kräftigem Wind und Wellen ist der Spaß aber schnell vorbei.

Einige Hersteller haben aber Inflatables im Angebot, die auch ambitionierte Windsurfer zufriedenstellen. Diese Boards sind kürzer, haben eine auflaminierte Kante, vor allem aber einen Finnenkasten ( Tuttle- oder Powerbox ), der große Finnen verträgt. Allerdings bleibt bei diesen Modellen der Paddelspaß zweitrangig, es sind eher echte Freerideboards. An erster Stelle ist hier das Modell AirWindsurf Freeride ( RRD ) zu nennen, aber auch das Magic Air ( JP ). Fanatic ( Stubby Air ), Starboard ( Hypernut ) und FONE haben kurze Boards, die aber, ob mit Segel oder Paddel, eher etwas für die Welle sind.

Interessant ist ein Inflatable für Ruderer. Die Fa. „row&sail“ hat ein Rudergerät für Inflatables entwickelt, bei dem der Ruderer ganz „normal“ in Fahrtrichtung rudert, also sein Ziel un d auch andere Wassersportlerb oder auch größere Schiffe in Blick hat. Die Zugbewegung wird durch eine pfiffige Konstruktion „umgelenkt“, der Ruderer sieht, wohin er fährt, vermeidet so die Gefahr „unliebsamer“ Begegnungen. Dieses Rudergerät lässt sich auf ein aufblasbares SUP Board, auf ein Luftkajak oder auf einen aufblasbaren Skiff montieren; „mit RowVista®, dem innovativen High-Tech-Forward-Rowing-System mit Gelenkmechanik und Blattfederung für Anfänger und Profis, rudern Sie in die Richtung, in die Sie sich sehen. Die RowVista®-Forward-Ruder sind faltbar und so nur 2,06 m (81 „) lang. Befestigen und sichern Sie das Klapprudersystem – RowVista® – einfach an der ROW ON Ihrer Wahl: SUP 14 ‚, das leichte SUP Board für sportliches Rudern, AIRSKIFF 17 ‚, das aufblasbare Skiff für leistungsorientierte Ruderer, AIRKAYAK 16 ‚, das aufblasbare Kajak für Allrounder – perfekt für 1-3 Personen oder auf dem eigenen SUP oder Boot, aufblasbar oder hart.“