ISPO München 2020, Langlauf ist in

Trotz mehrerer schneearmer Winter in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Langläufer kontinuierlich gestiegen, Skilanglauf ist in, ist trendy und wird jünger. Immer mehr Fitness- und Gesundheitsbewußte zieht es in die Loipe, Bewegung an der frischen Luft, Natur erleben und Kondition/Ausdauer fördern sind laut Kantar TNS Trendstudie „Wintersport in Deutschland 2017/2018“ die Haupt-Motive für Diagonalschritt und Skating. Sicherlich spielen hierbei auch die im Fernsehen meistverfolgte Schneesportart „Biathlon“ und die Erfolge der deutschen „Skijäger“ eine Rolle. Wer möchte nicht gern wie Magdalena Neuner oder Laura Dahlmeier durch die Loipe fliegen?
Neben den Überzeugungs-Langläufern, die quasi in der Loipe aufgewachsen sind, haben in den letzten Jahren viele sportliche Quereinsteiger aus dem Lauf-, Triathlon- und Radsport den Weg in die Loipe gefunden. Auch immer mehr junge Leute suchen Ausgleich, Erlebnis, Fitness und Gesundheit in der Loipe. „Wir beobachten, dass immer mehr Menschen ihre Freizeit an der Luft verbringen und sich gern bewegen. Auch gesundheitliche Aspekte werden immer wichtiger. Diese Entwicklung wird den positiven Trend im Skilanglauf weiter vorantreiben. Wir sehen weiterhin eine durchaus positive Entwicklung des gesamten Nordic-Marktes“, so Rossignol-Produktmanager Thomas Markhof.
Dieser positive Trend wird sicherlich durch die Entwicklung von moderner Technik bei Ski, Bindung und auch Stöcke nicht unwesentlich unterstützt, das jetzt – endlich – einheitliche Bindungssystem und die Fellski sind hier ganz große Schritte.

Die Bindungssysteme – Fischer, Rossignol: Turnamic, Salomon: Prolink, Madsdus, Rottefella: NNN – sind in Puncto Schuhbefestigung und Grundplatte kompatibel, ich kann jetzt jedes Fabrikat mit jedem Schuh laufen. Immer vorausgesetzt, es ist neu, denn bis vor einem Jahr gab es neben der Norm NNN auch noch SNS, das Salomon Nordic System.
Die Fellski haben die klassische Langlauftechnik erneuert, es gibt jetzt jede Menge sportliche Nowaxski (mit kurzem Felleinsatz), rund 65% der jetzt verkauften Klassikski sind Fellski! Keine Angst mehr vor Wachsen und vor allen Dingen vor dem Verwachsen; einfach die Ski aus dem Auto nehmen oder aus dem Keller, in die Bindung und los.


Diese Ski schaffen ein ganz anderes Gleitgefühl als die „alten“ Schuppenski. Aber sie müssen auch – wegen des relativ kurzen Fellstreifens – die richtige Länge in Bezug auf mein Körpergewicht haben, sonst hat man keinen Abdruck, oder aber der Felleinsatz bremst beim Bergabfahren. Zur Bestimmung der richtigen Länge kommt der alte Langläufertrick mit dem Din-A-4 Blatt unter der Bindung wieder zu Ehren.
Die 3 großen Skilanglaufanbieter Fischer, Rossignol und Madshus haben auf der diesjährigen ISPO ein ähnlich strukturiertes Angebot präsentiert (das gilt auch für Salomon, die aber nicht auf der ISPO präsent waren): Mehrere nach Aufbau/Material und damit auch Anforderungen, Gewicht und Preis differenzierte Wettkampf- und hochsportliche Modelle, jeweils in Skating- und Classic -Ausführung in der Preisklasse von rund 500,- € bis ca. 250,- €; die hochpreisigen Modelle gibt es dann in der Regel noch in 2 oder 3 unterschiedlichen Härtegraden – soft, medium, stiff .

Fell- bzw. Skin Ski

Neu ist jetzt bei jedem Anbieter das umfangreiche Angebot an Fellski, bei Fischer heißen sie TWIN SKIN Ski, bei Rossignol SKIN Ski und bei Madshus Intelligrip Ski. Die Fellski gibt es auch in Wettkampfqualität und auch darunter als hochsportliche Modelle, sie sind in diesem Segment, wie Wachs- und Skating Ski, auch in traditioneller Länge.
Bei den Fellstreifen gibt es einen Unterschied: Fischerski in der Gruppe der Wettkampf- und hochsportlichen Ski haben 2 schmale Fellstreifen unter dem Ski (deshalb Twin Skin Ski) , die auch noch in Längsrichtung leicht versetzt sind, Rossignol und Madshus verarbeiten dagegen einen Fellstreifen; wobei Rossignol den Fellstreifen für die Modelle 2020/21 in seiner Form leicht verändert hat.


Alle Anbieter haben dann natürlich unterhalb der sehr sportlichen Linien ein umfangreiches Angebot an etwas breiteren Nowaxski, die auch in Zukunft z. T. weiterhin mit einem sog. Schuppenbelag ausgestattet sind; Ski in traditioneller Länge und auch in kürzeren Versionen. Aber auch hier werden zunehmend Modelle mit Fellbelag angeboten, Fischer bietet hier z. B. mit dem TWIN SKIN CRUISE EF einen ganz interessanten Ski mit mittlerer Länge, kurzem Twin Skin Streifen und ordentlicher Vorspannung für dynamisches Laufen an.

Bei den Langlaufschuhen gibt es ein sehr ähnlich strukturiertes Angebot, bei allen großen Anbietern reicht die Kollektion von Wettkampfmodellen über sportliche Schuhe bis hin zu stabileren Modellen, die eher für das Skiwandern gedacht sind.

Fischer bietet hier z. B. die Schuhreihe URBAN SPORT an: „Die speziell entwickelte TURNAMIC® Easy Walk Sohle bietet eine spürbar verbesserte Gehbarkeit, so dass der Urban Sport auch auf dem Weg von und zur Loipe besticht. Die wasserdichte Konstruktion sorgt darüber hinaus für warme und trockene Füße. Flexibel wo nötig, stabil genug für einwandfreie Funktionalität, ansprechend in der Optik und von Beginn an komfortabel: Es bleiben keine Wünsche offen, um den Schuh den ganzen Tag zu tragen – egal was man tut. Mit der Urban Linie werden Langlaufschuhe neu definiert“.

Im Unterschied zu den Ski gibt es bei den Schuh jetzt keine speziellen Anforderungen an den Benutzer, hier kann auch ein LL Anfänger Wettkampfschuhe laufen, hier gilt ganz einfach je leichter um so teurer! Jeder Anbieter hat neben den Klassik-Modellen natürlich passend zum Skisortiment auch Skating-Schuhe im Angebot, auch in verschiedenen Preisgruppen.
Wer Skaten will, der braucht bald nach einer kurzen Probezeit auch einen Skating-Schuh, eventuell kommt ja auch eine sog. Hybrid- oder Combi-Schuh in frage, Madshus bietet hier z. B. das Wettkampfmodell SKIARHLON und den sportlichen Schuh RACE SPEED COMBI an.