Wintersportregion Wipptal – die Alternative.

Der Trend hin zu immer größeren Skigebieten ist unübersehbar. Immer größer, immer komfortabler; der Wettbewerb um die Gunst der Ski-Urlauber zwingt zur Größe?

Das Wipptal geht eigene Wege

Der im gesamten Alpenraum zu beobachtende Trend zu immer größeren Skigebieten macht natürlich auch vor den italienischen Alpen nicht halt; kleine Gebiete haben dagegen einen schweren Stand, sie können sich nur mit regionalen Besonderheiten und spezifischen Stärken behaupten. Drei kleine Skigebiete in Südtirol haben sich für einen eigenen Weg entschieden. Die Skigebiete Rosskopf ( Sterzing ), Ladurns und Ratschings bilden den Skiverbund „ Südtiroler Wipptal“, liegen alle dicht beieinander, sind allerdings nicht durch Seilbahn oder Pisten verbunden.

Wintersportregion Wipptal

„3 Ski-Areale plus zwei Anfängerlifte und jede Menge Abwechslung und Berg-Panoramen. Mit diesem Skipass-Modell lässt sich die Winterwunderwelt im Norden von Südtirol am einfachsten erkunden.Keine langen Wartezeiten, keine Schlangen an der Kassa, großteils moderne Liftanlagen und super Pisten – Skifahrer-Herz was willst du mehr „ – so Sterzing-Radschings Information.
Die Stärken der Wintersportregion Wipptal sind sicherlich einmal die gute Erreichbarkeit und die relative Nähe zum Brenner (nicht so weit, aber doch schon Südtirol), Ihr Angebot mit Pisten und Langlauf und Winterwandern + + zu günstigen Preisen und die abwechselungsreiche Landschaft mit der traditionsreichen Stadt Sterzing als Zentrum.

Das Skigebiet Rosskopf punktet mit der seit zwei Jahren eröffneten Talabfahrt, die fast bis ins Ortszentrum führt. Das hat schon was, oben ein kleines aber feines Skigebiet mit Kabinenbahn auf knapp 2000m, zwei modernen Sesselliften, einem Kinderskigebiet ( Joghurtland ), mehreren abwechslungsreichen Pisten und der wirklich interessanten Talabfahrt über gut 1000 Höhenmeter; unten eine lebhafte Kleinstadt mit allen Annehmlichkeiten. Außerdem führt von der Bergstation der Kabinenbahn die längste beschneite und beleuchtete Rodelbahn zurück zur Talstation – ein Mordsspass über fast 10km!


Zum Winter 2018/19 wurde hier am Rosskopf/Monte Cavallo auch in eine neue Telemix-Bahn investiert, die sowohl Sessellifte als auch Gondeln führt. Die neue Telemix-Bahn ist umweltfreundlich, leise und steigert darüber hinaus die Förderleistung um mehr als 30 Prozent.

Das Skigebiet Sterzing/Monte Cavallo ist durch die Investitionen in die neue Bahn und die beschneite Talabfahrt deutlich attraktiver geworden;
20 Pistenkilometer in allen Schwierigkeitsgraden
– Neue Talabfahrt bis nach Sterzing
– Neue Telemix-Panoramabahn mit 6er-Sesseln und 8er-Kabinen
– Förderband & Kinderland für Kids & Anfänger
– Längste Piste: 5,5 km
Ein schönes, kleines Skigebiet mit einer sportliche, 2,7 Kilometer lange Talabfahrt, die mitten im Ort endet.

Ich hatte bisher auf der Fahrt in den Süden Sterzing als Skistation eigentlich nicht „auf dem Schirm“, die Kabinenbahn verläuft zwar über die Autobahn, fällt also auf, aber die meist schneefreien Wiesen wirkten nicht einladend. Das ist jetzt anders geworden, denn man fährt direkt an der perfekt beschneiten Talabfahrt vorbei, wird sozusagen eingeladen. Wir sind dieser Einladung gefolgt und waren vom Schneesportangebot der Gegend angenehm überrascht. Es sind ja nicht nur die Pisten am Rosskopf und in den benachbarten Gebieten Ratschings und Ladurns, nicht nur die Rodelbahnen, die es auch in diesen beiden Skigebieten gibt, sondern vor allem die phantastischen Langlauf- und Tourenmöglichkeiten im Ridnaun-, Ratschings-, Pflersch- und Pfitschtal. Eben Sterzing und seine Ferientäler.

Die drei Skigebiete punkten mit breiten, überwiegend leichten und mittelschweren Pisten. Anspruchsvoller sind neben der langen Talabfahrt am Rosskopf im Skigebiet Ladurns die Piste iV- schwarz markiert- sowie die nach dem Super-G Weltmeister Patrick Staudacher, der aus dem Pflerschtal stammt, benannte Piste.


Im Skigebiet Ladurns wurde zur Saison 2019/20 die neue 6er-Sesselbahn „Wastenegg“ in Betrieb genommen; der automatische 6er Sessellift bietet mehr Komfort und Geschwindigkeit hoch auf 2023 m Höhe – den höchsten Punkt des Gebietes.

Langlauftäler

Im Ridnauntal gibt es neben einer Rundloipe auch noch Trainingsloipen im Biathlonstadion, wo sich einige Mannschaften, auch die Männermannschaft Deutschlands, vor der WM im Antholztal vorbereitet haben. Im Pflerschtal kann man zwischen zwei Rundkursen wählen. An der Talstation der Sesselbahn Ladurns beginnt ein 9km-Rundkurs. Eine zweite Runde ( 5km ) gibt es im Langlaufzentrum St. Anton weiter im Talinneren.

Im Ratschingstal kann man nicht nur unten im Tal eine Runde von 10km in Angriff nehmen, sondern auch mit der Kabinenbahn hochfahren und oben eine 16km lange Rundloipe, die die Jaufenpassstraße überquert, absolvieren. Diese Strecke verläuft nur teilweise im Wald, man hat also bei guter Sicht eine überwältigende Aussicht, der Name „Panoramaloipe“ ist durchaus berechtigt.

Im Pfitschtal gibt es auch zwei Rundloipen, die beide an der Bar/Pizzeria am Sportplatz unterhalb der Ortschaft Grube beginnen. Einmal gibt es eine Rundloipe über 5km, die fast ohne Steigung über offene Wiesen im Talgrund verläuft, zum andern dann die große Runde über 20km bis fast ans Talende in St. Jakob. Interessant an dieser Runde ist die Wegführung, denn neben der relativ leichten Loipe ohne große Steigungen gibt es zwischendurch mehrere Varianten, die Steigungen und interessante Abfahrten bieten, die aber immer wieder auf die Hauptloipe zurückführen.
Alle Loipen sind gut ausgeschildert und werden normalerweise für Klassik und Skating gespurt.

Skitouren im Wipptal

Tourengänger finden unendlich viele Möglichkeiten, denn man hat ja in den 4 Seitentälern für jede Himmelsrichtung die „passende“ Hangausrichtung. Auch für Toureinsteiger gibt es leichte und ungefährliche Routen. Neben der Sesselbahn Ladurns verläuft eine ausgewiesene Aufstiegsspur bis zur Bergstation. Bei sicheren Verhältnissen kann man weiter bis zur Edelweisshütte im Skigebiet aufsteigen, quert dann über die Vallmingalm hinüber zum Rosskopf und nimmt die Talabfahrt hinunter nach Sterzing. Zurück dann mit dem Skibus oder Zug nach Gossensaß.
Bei Gossensaß oder einige Kilometer weiter in Brennerbad kann man problemlos über „alte“ Skipisten ( die Skigebiete wurden vor Jahren aufgegeben ) aufsteigen und abfahren. Einmal geht es über die Hühnerspielhütte hoch zur Hühnerspiel- oder Amthorspitze, zum andern ab Brennerbad über die Enzianhütte und die Zirogalm hoch zum Flatschspitz.

Sterzing, das Zentrum der Region

der Zwölferturm
im Zentrum von Sterzing

In Sterzing wohnt man sozusagen in der Mitte, in einer lebhaften Kleinstadt mit fast geschlossen erhaltener Altstadt, mit Bars, Restaurants, vielen Geschäften, einem Eislaufplatz mitten in der Stadt, einem Theater und phantastischem Hallenbad mit Saunalandschaft. Die Silber- und Bleibergwerke des Schneeberggebietes – man kann im Ridnauntal noch die erhaltene Knappensiedlung besuchen- brachten der Stadt im 15. Und 16. Jahrhundert großen Wohlstand, nicht zuletzt durch die Augsburger Fugger. Man sieht wunderbar restaurierte Bürgerhäuser, dazwischen der Zwölfer- oder Stadtturm, das Wahrzeichen der Stadt. Wer sich nach dem Skilaufen noch für mittelalterliche Baukunst interessiert, findet hier viele Beispiele: Kirchen, ein spätgotisches Rathaus und einige Ansitze. Einige der mittelalterlichen Gewölbe sind zu hervorragenden Restaurants geworden, so dass man die verlorenen Kalorien problemlos und mit Genuss wieder hereinholt.