Hintertuxer Gletscher, Kaunertraler Gletscher und Kitzsteinhorn – Skifahren bald wieder möglich.

Nachdem die Skisaison 2019/2020 Mitte März durch die Corona Pandemie abrupt gestoppt wurde, wollen die drei Gletscherskigebiete Hintertux, Kaunertal und Kitzsteinhorn am 29. Mai wieder den Skibetrieb eröffnen.

Für die Athleten des Österreichischen Skiverbands hat das Gletschertraining auf dem Kaunertaler Gletscher und in Sölden schon Anfang Mai begonnen; unter strengen Hygiene- und Infektionsschutzregeln, in kleinen Gruppen, relativ isoliert und mit COVID 19 Test vor und nach dem Trainingscamp. Jetzt sollen ab 29. Mai auch andere Skiteams und Hobysportler/Touristen auf die Gletscherpisten können.

Diese 3 Gletschergebiete stehen mit diesem Vorhaben aber nicht allein auf weiter Flur; Mölltalergletscher, Stilfser Joch, Saas Fee, Zermatt – auch hier läuft die Planung, das Slowenische Skigebiet KANIN – BOVEC – SELLA NEVEA (1140 m – 2297 m) in der Nähe zur Grenze nach Österreich wirbt jetzt aktuell mit 4 m Schnee und vielen offenen Pisten und auch die französischen Gletscherskigebiete Tignes und Les 2 Alpes stehen in der Startlöchern.

Kaunertal, Hintertux und auch Kitzsteinhorn weisen jetzt schon darauf, dass es einige Schutz – Regeln geben wird, „wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber Gästen und Mitarbeitern bewusst und planen die Wiederöffung für 29. Mai 2020 auf Grundlage der angekündigten Verordnungen des Gesundheitsministeriums. Höchste Priorität unseres Handelns hat die Gesundheit und Sicherheit aller. Für 29. Mai planen wir die Wiederinbetriebnahme von Liftanlagen, unserer Gastronomie am Berg sowie der beliebtesten Ausflugsziele am Hintertuxer Gletscher. Und passend zur Wiederöffnung zeigt sich der Gletscher derzeit von seiner schönsten Seite. Auf alle passionierten Wintersportler warten nach heutigem Stand 3,40 m Schnee und teilweise feinster Pulverschnee. Detailinformationen zu Betriebszeiten und geöffneten Pistenkilometern folgen in den kommenden Tagen“ so die Ankündigung der Betreibergesellschaft des Hintertuxer Gletschers.
Auch der Marketingleiter der Kaunertaler Gletscherbahnen, Daniel Frizzi, macht auf die noch zu erarbeitenden Sicherheitsmaßnahmen aufmerksam; fest steht jetzt schon, „dass die Zahl der Gäste in den Gondeln reduziert wird, dass man Abstand halten und beim Betreten der Restaurants einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss.“

Zur Zeit -Stand 22. 5. 8.00 Uhr – fehlt allerdings noch die Verordnung der Österreichischen Bundesregierung, die die Voraussetzungen für den Betrieb im Detail definiert.

Wir sind gespannt auf die Sicherheitskonzepte und werden zeitnah darüber berichten, möglicher Weise sind das ja für den kommenden Winter Modelle für einen geregelten Skibetrieb in Corona-Zeiten?

Klar, das wirtschaftliche Interesse am Wiederbeginn des Skibetriebs ist groß und die Skimannschaften möchten wieder mit ihrem Training beginnen, aber andererseits ist natürlich auch das Risiko groß, dass hier wieder neue Hotspots der Corona-Verbreitung entstehen. Skilaufen ist nun mal körperlich anstrengend und dann noch in der Höhe der Gletscher und bei Frühjahrs-Temperaturen; wir kennen alle die Bilder, dass in der Seilbahn und auch im Sessellift die Handschuhe ausgezogen werden, der Helm abgesetzt, die Jacke geöffnet wird, die Atmung ist noch intensiv – durch diese Luftbewegungen werden Aerosole (winzig kleine Tröpfen in der Atemluft) und – schlimmsten Falls – damit auch Viren gut verteilt. … und Abstandsregeln am Lift?
Natürlich sind die Bilder von den Gletscher-Skigebieten motivierend, 3 Meter Schnee und Sonne – der Berg ruft laut und sehr lockend! Aber die tragische Rolle Ischgls bei der Verbreitung der Corona-Infektion ist schon auch ein gewichtiges Korrektiv gegenüber der Kraft dieser Bilder.

Vorerst sind grenzüberschreitende Reisen eh nur eingeschränkt möglich; Treffen mit Lebenspartner*in, Verwandte besuchen oder an wichtigen Familienanlässen teilnehmen, Besitz von Landwirtschafts-, Jagd- oder Forstflächen, versorgen von Tieren – das sind aktuell gültige Gründe für eine Einreise nach Österreich, Skilaufen zählt definitiv nicht dazu.
Erst einmal haben also Österreicher und sicherlich auch diverse Skiteams die Pisten auf den Gletschern für sich allein; für den Betrieb und damit das Infektionsrisiko ist das sicherlich nicht schlecht, die völlig neuen Schutzvorkehrungen sind so nicht gleich einem Stresstest ausgesetzt.