Corona-Lockdown 2.0 – auch in Skigebieten

In Frankreich, Italien (Ausnahme aktuell Südtirol), Deutschland und jetzt auch Österreich tritt Ende Oktober/Anfang November ein zweiter Lockdown bis Ende November in Kraft; die Entwicklung der Corona -Infektionszahlen wird hier so dramatisch eingeschätzt, dass das öffentliche Leben bis Ende November zu großen Teilen eingeschränkt wird.

Ab 8. November sind jetzt auch die Südtiroler Skigebiete Schnalstaler Gletscher und Sulden vorerst für November nur für Trainingsgruppen geöffnet. SEILBAHNEN GLETSCHER VAL SENALES SPA IN SÜDTIROL: „NEU! Ab dem 8. November sind wir nur für Skiclubs und Trainingsgruppen geöffnet, die sich auf nationale und internationale Wettbewerbe vorbereiten. Für diese Gruppen ist es gestattet, im Hotel zu übernachten.
Um die Sicherheit unserer Gäste zu gewährleisten, haben wir einige neue Regeln erlassen:
– Freiwillige Begrenzung der maximalen Anzahl von Skifahrern auf 1.500 pro Tag
Maximal 40 Personen werden in der Seilbahn transportiert (50% der Kapazität) – Bei Bedarf fährt die Seilbahn ununterbrochen.“

Kneipen und Restaurants müssen schließen, es gibt eine generelle Kontaktbegrenzung in der Öffentlichkeit, mit Ausnahme von Beerdigungen und Profisport finden keine Veranstaltungen statt, Profisport ja – aber ohne Zuschauer, Beherbergungen aus touristischen Zwecken sind untersagt.
Am 13./14. November findet in Lech/Zürs am Arlberg der FIS Weltcup Parallel-Riesentorlauf Damen und Herren statt – auch ohne Zuschauer.

Aufgrund der zur Zeit hohen Temperaturen und schlechten Schneelage musste die Veranstaltung auf das Wochenende 26./27. November verschoben werden.

Und es gibt auch wieder erhebliche Beschränkungen des Freizeit- und Amateursports und neben Schwimmbädern, Kletterhallen und ähnlichen Sporteinrichtungen gilt der Lockdown auch für Seilbahnen/Lifte und damit auch für die Gletscherskigebiete – allerdings in Österreich nur für Touristen.

Nach aktuellem Stand – 1. 11. – bleibt nur der Kaunertaler Gletscher für Teamtraining oder anderen professionellen Skilauf geöffnet, die anderen Österreichischen Gletschergebiete schließen komplett!


Während in der Schweiz die Skigebiete unter den üblichen Hygieneauflagen für die Allgemeinheit noch geöffnet sind, haben jetzt im November die Österreichischen Gletscherskigebiet nur für Mannschaften/Kader geöffnet, „Seilbahnen, Gondeln & Aufstiegshilfen dürfen nicht zu Freizeitzwecken verwenden werden.“ Der Hintertuxer Gletscher verabschiedet sich vorübergehend: „ Auf ein gesundes Wiedersehen! Aufgrund der behördlichen Vorgaben bedauern wir sehr, dass der Skibetrieb am Hintertuxer Gletscher am 2. November 2020 um 16.30 Uhr endet. Wir freuen uns jetzt schon auf ein gesundes Wiedersehen auf Ski! In der Zwischenzeit behalten wir den Gletscher so in Erinnerung, wie wir ihn alle lieben!

Und hoffentlich wird diese Zeit auch genutzt, um die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen zu überdenken und zu verbessern. Bilder wie vom 18./19. Oktober Wochenende am Hintertuxer und Kaunertaler Gletscher zeigen ja deutlich, dass die bestehenden Konzepte fehlerhaft sind.
Dazu auch: https://www.bergundtal.com/?p=14078

Auch die Bayerischen Zugspitzbahn stellt ihren Betrieb vorerst komplett ein, der für den 13. November geplante Start der Skisaison wird verschoben. Eigentlich hätte die Bergbahnen im Zugspitzgebiet und in Garmisch das Wochenende 31. 10./ 1. 11. noch laufen können, aber „als touristisches Unternehmen hat der Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter oberste Priorität“, sagte Vorstand Matthias Stauch. Daher sei die Entscheidung gefallen, bereits vor Montag zu schließen, nämlich schon am Freitag, 30. 10., direkt nach Bekanntgabe der achten Bayerischen Infektionschutzmaßnahmenverordnung. „Je schneller wir jetzt die Kontakte minimieren, um so größer ist die Chance, im Dezember in einen relativ normalen Skibetrieb starten zu können“, ergänzte Sprecherin Verena Altenhofen.

Mut zu unpopulären Maßnahmen zeigt hier Elisabeth Koch, Bürgermeisterin von Garmisch Partenkirchen und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Bayerischen Zugspitzbahn AG. Sie begründet die vorgezogene Schließung mit der Notwendigkeit, Bilder von einem Massenansturm am letzten offenen Wochenende zu vermeiden: Samstag und Sonntag ist ein Massenansturm zu erwarten. „Den kann sich die BZB nicht leisten“, sagt Koch. …wegen der Bilder, die danach schnell kursieren, wie zuletzt vom Kaunertaler und Hintertuxer Gletscher: Gedränge vor den Seilbahnen, Skifahrer dicht an dicht, mal mit Maske, mal ohne, häufig ohne Abstand. Ähnliche Bilder, wie sie schon im März, vor dem coronabedingten Skisaison-Ende, in Garmisch-Partenkirchen entstanden waren.
Bilder, die man vermeiden will.

Also Frau Koch, jetzt ist Zeit für Veränderungen; die Bahnen können ja auch im Dezember nicht jedes Wochenende geschlossen werden, um solche Bilder zu vermeiden. Sorgen sie jetzt also jetzt für eine intelligente Überarbeitung der Corona-Schutzmaßnahmen mit z. B. online Buchung + Zeitkorridor mit Kontingentierung.