DUO WIND-SUP, WindSUP 2.0

Es gibt sie also doch, die „eierlegende Wollmilchsau“ unter den WindSUPs! Als wir uns im Sommer 2019 sehr ausführlich mit Inflatables zum Paddeln und Windsurfen beschäftigt haben ( bergundtal und SUP Board Magazin ), mussten wir feststellen, dass es eigentlich kein Board gab, das gleichermaßen für Paddeln und Windsurfen in Frage kam.
Siehe dazu: https://www.bergundtal.com/?p=11279

Inflatables –von JP und Roberto Ricci- brachten durchaus Spaß beim Windsurfen, waren allerdings kaum fürs Paddel geeignet. Die anderen sog. WindSup-Boards besaßen zwar eine Mittelfinne, Rails, einige sogar Fußschlaufen, blieben aber eigentlich „nur“ ordentliche „Paddelbretter“, Windsurfen brachte nur bedingt Spaß.

Jetzt allerdings haben wir auf einem Brett gestanden, das in beiden „Welten“ zu Hause ist – WindSup 10´6 .

Das DUO WindSup 10´6 ist eine interessante Konstruktion, denn dieses Board ist eine Kombination aus Hardtail und Inflatable, der Shape erinnert an das „alte“ Malibou, breiter Bugbereich, schmales Heck. Der Bereich des Hecks ist aus hochdichtem PVC Sandwichverbund hergestellt. In diesem „hardtail“ befinden sich auch die Finnenkästen. Der vordere Teil ist dann ein normales Inflatable.
Man muss sich also nicht mehr zwischen der Steifigkeit und Performance eines Epoxyboards und der Flexibilität und leichten Transportierbarbeit eines aufblasbaren WindSups entscheiden, beides kommt hier zusammen. Es gibt verschiedene Modelle, die sich nur in der Größe: 10´6 ( 200L ), 9´6 ( 154L ), 8´6 (143L) und 7´6 (122L ) unterscheiden. Die kleineren Modelle können mit Fußschlaufen nachgerüstet werden, sind eher „windsurflastig“, evtl. ( 7´6 ) etwas für die Welle.
Das 10´6 ist ein vollwertiges Paddelbrett, das besonders bei unruhigem Wasser oder in Wellen Spaß macht. Es ist durch die Bauweise nicht so „hoch gebaut“ wie andere Inflatables, liegt dadurch stabiler im Wasser.

Transportiert wird das Board in einer praktischen Tasche mit Rollen, die auch als Rucksack getragen werden kann. Die Steifigkeit des aufblasbaren Bugs ist durch die geringere Länge des „Inflatable-Abschnitts“ deutlich steifer als bei den meisten aufblasbaren Boards, das Aufpumpen geht auch schneller, weil die Luftkammer kleiner ist. Man kann das Board je nach Einsatzzweck mit unterschiedlichen Finnen „bestücken“, es gibt 4 Boxen für FUTURE-Finnen und eine US Box. Die 4 kleinen Finnen, die sonst eigentlich bei Wellenreitboards Standart sind, reichen fürs Paddeln aus, mit der zusätzlichen US-Finne wird allerdings die Richtungsstabilität verbessert, man glaubt, auf einem langen Tourenboard zu stehen.

Das DUO WindSup 10´6 Board wiegt 12 kg und kostet UVP 1499 €
Lieferumfang:
Board
Rucksack mit Rollen
Pumpe
Mastfuß Adapter für Windsurfen ( Doppelgewinde mit Unterlegverstärkung für Mastfuß
4 Finnen Quad Set up
Imbusschlüssel für Finnen

Fürs Windsurfen kann man auch eine größere US-Finne als einzige Finne einsetzen.
Der komplette Heckbereich ist ja fest, man hat somit einen richtigen Shape mit Gleitfläche und Kanten, was gutes Höhelaufen und sogar schnittige Halsen garantiert. Dieses Brett überzeugt auch Windsurfer.

Auch das komplette Rigg – 5-teiliger Carbonmast, 2-teiliger Gabelbaum, Segel (6.3 oder 5.3 ), Mastverlängerung und Mastfuß – wird in einer Tragetasche verstaut. Dieses Material ist mit UVP 1199 oder 1299 (je nach Segelgröße) kein Schnäppchen, aber alles ist qualitativ hochwertig und vor allem leicht. Das Segel wird in der Mitte zusammengeklappt und dann aufgerollt, so dass es in die Riggtasche passt. Diese Konstruktion bedingt natürlich, dass nur die kürzeren Latten – am Top und Unterliek – durchgängig sind, die beiden anderen beginnen erst in der Segelmitte.
Die Mastfußaufnahme wird auf das Brett geschraubt und mit einer Schaumstoffauflage abgedeckt.
Das Segel funktioniert bei mäßigem Wind ( bis zu 3-4 Beaufort ) ausgezeichnet, bei stärkerem Wind wünscht man sich natürlich ein „ durchgelattetes“ Segel mit mehr Druckpunktstabilität. Das Board ist durchaus für kräftigen Wind/Wellen geeignet, wir haben es mit einem gängigen Freeridesegel ausprobiert.

Der Preis für das DUO WindSup + Rigg ist ein ordentlicher Batzen Geld, wobei aber jetzt schon der „Marktpreis“ deutlich unter der UVP liegt.
Der Preis für das Board liegt damit in etwa auf dem Niveau der Windsups der bekannten Marken Starboard, JP oder Fanatic. Im Unterschied zu erheblich preisgünstigeren „Discounter“-Boards besitzt man aber mit dem DUO Windsup ein Paddelbrett für alle Bedingungen. Vom Baggersee über Touren auf Flüssen bis zu ersten Wellenritten ist alles möglich.
Gleichzeitig kommen aber auch ambitionierte Windsurfer auf ihre Kosten, denn bei auffrischendem Wind steht man weitgehend auf dem hinteren Abschnitt und hat das Gefühl, auf einem kürzeren Brett zu stehen.
Viel Geld – aber auch viele Möglichkeiten!