Obertilliach, ein Wintersportort ohne Trubel

Skifahrer, die das Ursprüngliche suchen, werden Obertilliach lieben. Hier im äußersten Zipfel Osttirols gibt es bodenständigen Charme, abseits vom Massentourismus und großem „Rambazamba“ wird der Urlauber mit Qualität und echter Gastfreundschaft verwöhnt. Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, Viehhaltung, Holznutzung und der Ackerbau haben die Landschaft geprägt und dem Tal seinen unverwechselbaren Charakter Verliehen. Oberttilliach – auch das „hölzerne Dorf“ genannt – liegt auf 1.450m Seehöhe in das Hochtal eingebettet und bietet schon bei der Anreise einen tollen Anblick: Die eng zusammengerückten Foto 1Häuser, der tief verschneite Talgrund mit den zahlreichen „Schupf´n“ und die beeindruckende Dorfkirche schaffen ein harmonisches Bild. Dazu passt auch Österreichs einziger noch aktiver Nachtwächter, der hier seine nächtlichen Runden dreht. Wenn man dann durch die verschneiten Gassen schlendert, fühlt man sich schnell in eine andere Zeit  versetzt. Von der Sonne dunkel gebeizte Holzhäuser, das Muhen der Kühe hinter den Holzwänden, der Sessellift direkt hinter der Dorfkirche – so sah Winterurlaub überall aus, bevor sich immer mehr Skigebiete zu Verbundsystemen zusammengeschlossen haben. Dann zählt nur noch die Summe der Pistenkilometer. Man übergeht bei diesem Wettstreit um den Titel „größtes Skigebiet in…“  natürlich den dadurch gestiegenen Skipasspreis, verschweigt auch gern, dass die verschiedenen Skigebiete, die sich zusammengeschlossen haben, oft weit auseinander liegen. Hier in Osttirol gibt es für einige Skigebiete, die teilweise eine gute Autostunde voneinander entfernt sind, einen gemeinsamen Skipass – der Sinn erschließt sich nur schwer!?

Obertilliach hat bisher dem Werben um einen gemeinsamen Skiass widerstanden. Das macht sich natürlich vor allem beim Preis bezahlt! ( Tageskarte/ Erw. EURO 27,50 / NS 24,50 ). Es gibt auch nach Stunden gestaffelte Preise, weil viele Urlauber morgens in die Loipe gehen und anschließend P1050197noch eine Runde Skifahren möchten. Loipe und Lift sind problemlos auf kurzem Weg zu Fuß erreichbar. Das Skigebiet am Golzentipp bietet für alle Könnensstufen passende Abfahrten, vor allem aber breite Pisten, auf denen man es krachen lassen kann, denn man hat richtig viel Platz. Insgesamt gibt es neben der Sesselbahn oben im Skigebiet noch zwei weitere Schlepper bis auf 2250m.  Zwei Talabfahrten stehen zur Auswahl – die Dorf- und die Ralsabfahrt- beide führen wieder zur Talstation zurück. Unten im Tal stehen noch zwei weitere Schlepper zur Auswahl, die auch über einen Skiweg mit der Talstation des Sesselliftes verbunden sind. Egal, wo man startet,alles ist auf Ski erreichbar.                            Auch für „off-piste“-Ausflüge gibt es Platz ohne Ende, freie Hänge über der Baumgrenze, aber auch traumhafte Strecken durch aldschneisen. Tourengeher finden hier im Lesach-/Gailtaltal ihr Paradies. Die Tourenziele auf der südl. Talseite ( Karnischer Kamm ) heißen Reiterkarspitze, Hoher Bösring, Spitzköfele oder Öfenspitze. Auf der anderen Talseite beginnt eine etwas „gemütlichere“ Tour mit Hilfe des Dorfliftes St. Oswald. Man fährt mit dem Postbus bis Kartitsch/Abzweigung St. Oswald, geht dann ca. 10min. zum Lift. Anschließend geht es dann stetig berauf über den Oberberg, Ochsenwiese zum Dorfberg ( 2115m ) mit einem überwältigenden Panoramablick. Alternativ kann man auch direkt vom Kartitscher Sattel über Wiesen, einen Forstweg,Waldschneisen und anschließendes Almgelände zum Dorfberg hochsteigen – beide Varianten dauern etwa 2 Stunden. Der Weiterweg zum Golzentipp ist nun unschwer zu erkennen – es geht in stetigem Auf und Ab ca.11/2 Stunden über das Pfannegg (2248m ) auf denGolzentipp ( 2317m ). Bei guter und sicherer Schneelage kann man direkt nach Süden über „Kutteschupfen“ – eine kleine Gruppe von Heuhütten- und dann an einer Jagdhütte vorbei durch steilen Wald und Waldschneisen abfahren und kommt dann in einem weiten Linksschwung zum Schlepplift und der Piste nach Obertilliach. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, vom Golzentipp über weite Hänge direkt zur Bergstation des Skigebietes abzufahren.                                                                                                                                   Foto 4oDarüber hinaus ist das gesamte Tal ein Langlaufeldorado. Der Winter in diesem Hochtal dauert normalerweise sehr lange, es ist üblich, dass von November bis Mitte April eine geschlossene Schneedecke liegt. Die viermalige Durchführung von Österreichs größtem Volkslauf, dem Dolomitenlauf, ein Biathlon Weltcup , regelmäßige Biathlon-Europacupbewerbe und Österreichische Langlaufmeisterschaften haben die Loipen um Obertilliach bekannt gemacht. Ole Einar Björndalen hat einige Jahre hier gelebt und trainiert und hat natürlich auch seinen Erfahrungsschatz als Berater beim Bau des Biathlon- und Langlaufzentrums eingebracht. Im Gegensatz zu vielen Alpentälern, in denen die Loipen mehr oder weniger als Schneeautobahnen verlaufen, bietet das Lesachtal eine ideale „LL-Topographie“. Zwischen 1350 -1520m schlängelt sich die bestens präparierte Grenzlandloipe von Hollbruck bei Kartitsch über Ober- und Untertilliach bis Maria Luggau – über 60km. Landschaftlich sicher eine der schönsten und abwechslungsreichsten Loipen im südlichen Alpenraum. In der Nutzungsgebühr ( EURO 5,- ) ist auch der Fahrpreis für die Buslinie enthalten, man kann also problemlos die gesamte Strecke oder auch Teilstrecken laufen und für den Rückweg den Postbus – die Postbuslinie fährt auch von Kartitsch bis Maria Luggau – nehmen. Bequemer geht’s nicht.