EUROBIKE 2021- die Fahrradmesse in Friedrichshafen präsentiert den Radmarkt 2022:
E-Bikes in allen Variationen, die Zukunft des Fahrrads ist elektrifiziert und vernetzt.

Endlich wieder Messe – vom 1. bis 4. September fand die diesjährige EUROBIKE in den Messehallen Friedrichshafen statt. 630 Aussteller aus 68 Nationen präsentierten an diesen 4 Tagen ihre aktuellen und neuen Produkte, Innovationen und Visionen rund ums Bike; parallel zur Ausstellung liefen wie üblich auf der EUROBIKE diverse Infoveranstaltungen, Schulungen und Diskussionen und an den beiden Festivaltagen – 3. und 4. September – gab es Laufrad-Parcours für die Kleinen und spektakuläre Shows der BMX-Profis bis zum Auftritt der Drop and Roll Tour mit Bike-Superstar Danny MacAskill.

630 Aussteller und 18.770 Fachbesucher + 13.424 „Konsumenten/ Fahrradfans“, das sind zwar deutlich weniger als auf der EUROBIKE vor Corona, aber die schwierigen Rahmenbedingungen in Zeiten der Corona Pandemie gehen natürlich an einer solch internationalen Großveranstaltung nicht spurlos vorbei.
Das Fazit von Messe-Chef Klaus Wellmann fällt deshalb auch positiv aus: „Mit vier durchweg besuchsstarken Messetagen war die Eurobike 2021 ein großer Erfolg. Trotz vielfältiger Herausforderungen überraschte sie als stark internationales Treffen, setzte bei sonnigem Ambiente wichtige Geschäftsimpulse und untermauerte das weiterhin enorme Potenzial des Themas Fahrrads.“
Weniger Aussteller und weniger Besucher – dadurch war deutlich mehr Platz, weniger Betrieb bei den einzelnen Ausstellern und die kleineren Anbieter haben mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Radfahren ist in und boomt und E-Bikes haben hieran einen großen Anteil. Sie sind gefragt wie nie zuvor und ein gewohntes Bild auf Radwegen, im Wald, in den Bergen und an der See. Entsprechend groß ist auch der Anteil der E-Bikes an den in Friedrichshafen präsentierten Bikes. E-Bikes werden auch dieses Jahr der Verkaufsschlager des Fachhandels sein, der Zweirad-Industrie-Verband ZIV schätzt für 2021 den Verkauf von 1,9 Mio E-Bikes; wobei hier die aktuellen Probleme bzgl. Rohstoffen, Komponenten und Teilen noch eine schwer zu kalkulierende Bremse sind.
Übrigens haben in den Jahren 2019 und 2020 E-Bikes die Verkaufszahlen von Diesel-Pkws übertroffen, Deutschland auf dem Weg zum Fahrradland?

E-MTBs und E-Trekkingbikes sind entsprechend ihres Verkaufsanteils in den letzten 2 Jahren jetzt auch auf der Messe die beiden Top-Gruppen mit den meisten ausgestellten Rädern und auch Neuheiten/Innovationen. Hier findet aber auch die stärkste Differenzierung in Bezug auf Ausstattung und konzeptionelle Entwicklung statt.

E-MTBs

Bei den E-MTBs sind es Hardtails, Fullys, Allrounder oder Bikes mit langen Federwegen fürs ruppige Gelände oder eher Downhill-orientiert, starker Motor + großer Akku .

BULLS bietet jetzt mit der E-Stream EVO und auch EVA Reihe ein flexibles Akkukonzept an; in Kombination mit dem starken Bose-Motor stehen Akkus mit der Kapazität 555Wh, 740Wh und 925Wh zur Verfügung. Das Akku-Wechselsystem – Fit System – ist völlig unkompliziert, wer es sich leisten kann/will, der hat2 oder 3 Akkus zur Auswahl zu Hause im Regal liegen!

E-Treckingbikes/E-Allroundbikes

In diesem e-Bike Segement findet aktuell sicherlich die stärkste konzeptionelle Differenzierung statt.
Einmal stark und schwer andererseits leicht und nicht soviel Drehmoment und Wattstunden. Der neue und stärkste Bosch Antrieb – Bosch Performance Line CX 2021 mit 85 Nm + PowerTube 750 Wh – kommt z. B. immerhin auf 2,9 kg + 4,4 kg = 7,3 kg Gewicht + die nötige Unterrohrkonstruktion für die Akkuaufnahme.
Die Fazua-Antriebseinheit dagegen wiegt mit Akku +Motor nur 4,6 kg mit dann aber auch nur 55 Nm und 252 WH.

Bei der Frage der Reichweite wird es interessant; bei den SUVs läuft der Motor aufgrund ihres Gewicht eigentlich immer im Dauerbetrieb, entsprechend hoch ist der Energieverbrauch aus dem Akku. Die Urban-/Citybikes werden (bei entsprechender Fitness) häufig über 25 kmh schnell bewegt, der E-Motor (und der Akku) werden also nur gelegentlich benutzt – zur Beschleunigung, am steilen Berg …. Die Reichweite des Akkus unterliegt bei diesen Rädern also ganz anderen Bedingungen.
Wir werden hier in absehbarer Zeit einen sorgfältigen Test auf einer unserer Hausstrecken durchführen!

Bei den E-Treckingbikes ist die Differenzierung mittlerweile so große/weit, dass es hier mit den Sog. SUVs einerseits und andererseits den neuen URBAN-Bikes/E-Citybikes zwei absolut unterschiedliche Gruppen in der extremen Auslegung/Ausstattung gibt.

SUVs

Bei den SUVs steht Komfort, Langstreckentauglichkeit, gemäßigte Geländegängigkeit und auch Motorpower im Mittelpunkt; breite Reifen, Federgabel, oft auch Federung der Hinterachse (Fully), E-Motor mit reichlich Nm und der große Akku sorgen hier für Komfort, Robustheit und auch Gewicht.

E-Streetbikes

Auf der anderen Seite der e-Treckingbikes rollen die schmalen und leichten URBAN-/Citybikes auf schmalen Reifen und mit bestenfalls einer Federgabel weniger spektakulär durch die Landschaft; diese URBAN-/Citybikes lassen natürlich nicht am Ortsschild die Luft aus den Rädern oder den Strom aus den Akkus, sind sind aber mit deutlich kleineren Motoren un d Akkus ausgerüstet und auch mit der Bereifung deutlich für die Straße konzipiert.

Diese sog. URBAN-/Streetbikes können ohne großen Aufwand zusätzlich mit Schutzblechen und Gepäckträger ausgerüstet werden und sind damit auch interessante Tourenräder; Akkubeleuchtung ist mittlerweile ja eh kein Problem.

Einige Anbieter haben jetzt auch neu sog. E-Fitnessbikes vorgestellt – breite Reifen oder schmale Reifen, starre Vordergabel, ohne Schutzblech und Gepäckträgerkleiner Motor + leichter Akku, die aber ohne Probleme mit Schutzblech und Gepäckträger ausgerüstet werden können.

E-Allroundbikes

Gravelbikes – E-Gravelbikes

Gravelbikes sind die Alleskönner unter den sportlichen Rädern – Straße + moderates Gelände, Touren mit Gepäck, alles geht sehr gut auch mit Tempo. Die Sitzposition ist bequemer als auf dem Renner, die Reifen auch etwas breiter, die Rahmen sind stabil, mit spezieller Schaltung und griffigen Scheibenbremsen ausgestattet; diese Sparte boomt seit 2-3 Jahren zunehmend, die Hersteller und damit der Handel können die Nachfrage kaum noch bedienen.

E-Gravelbikes

Bei den E-Gravelbikes gibt es allerdings ein großes „Zögern“ bei den Herstellern, der Markt ist hier schwer einschätzbar, die Nachfrage nach diesen Rädern wird eher als schwach/unsicher eingeschätzt. Entsprechend zurückhaltend war hier auch das Angebot von neuen Entwicklungen auf der diesjährigen EUROBIKE. Gerade in diesem speziellen Segment der E-Bikes hat sich aber auch das Fehlen vieler Kompletanbieter auf der Messe bemerkbar gemacht; Giant, Focus, Lapierre, Cannondale, Orbea, Trek, Bianchi, Corratec…; eigentlich haben viele der nicht auf der Messe vertretenen Firmen E-Gravelbikes im Angebot. Selbst eine so kleine Fima wie URWAHN bringt jetzt aktuell mit dem WALDWIESEL e ein E-Gravelbike auf den Markt.

E-Motoren

BOSCH

Bosch hat jetzt dem auf der EUROBIKE 2019 vorgestellten Unterstützungssystem Performance Line CX auch einen großen Akku mit 750 Wh als PowerTube Akku – also im Rahmen integriert – gegönnt + eine sehr interessante Vernetzung zwischen Motorsteuerung und Display Kiox 300 oder die neue HandyApp eBike Flow App – das Bosch Smart System:
– Performance Line CX Motor: Dauernennlestung 250 W, Drehmoment 85 Nm, Gewicht 2,9 kg
– PowerTube 750 Wh Akku, Gewicht 4,4 kg.
– Bedieneinheit LED Remote: Am Lenker montiert, „Schaltzentrale“ mit Anzeige von Akkustand & gewählter Unterstützungsstufe, Wechseln von Fahrmodi & Bedienung des Frontlicht, Verbindung zu App oder Kiox 300 Display via Bluetooth.
– Kiox 300 Display: Alle relevanten Werte einschließlich Leistungswerte wie Tretfrequenz und Wattleistung.
eBIKE FLOW APP: Verfügbar ab Herbst 2021 App Store/Google Play, Fahrdaten + Leistungsdaten + Tracking + Karte +Konfiguration der Fahrmodi (nur durch Händler möglich) +++ – alles über ein Gerät; funktioniert aber nur in Vernetzung via Bluetooth mit der Bedieneinheit LED Remote, also nur mit mit Antriebseinheiten, die voraussichtlich erst 2022 im Handel sind.

Bafang

BAFANG bietet mit den Mittelmotoren M510 und M410 für zwei neue Antriebssystem an. Der Bafang M510 ist eine Weiterentwicklung des M500, 250W/95 Nm, 3 kg Gewicht. Komplet neu im Sortiment von Bafang ist der M410, 250W/80 Nm, 3,4 Kg Gewicht.

Giant; der neue Sync Drive Pro von Giant ist wieder in Kooperation mit Yamaha entstanden; 250W/85 Nm, 2,7 kg Gewicht, kann mit 625WH oder 750 Wh Akku versorgt werden.

Brose

Brose vernetzt seine E-Motoren jetzt auch über die Brose E-Bike App mit dem Handy und biete so alle interessanten Infos einschließlich Leistungsdaten, Streckeninfos, Tracking + Karte auf einem Gerät an; auf der Brose Homepage gibt es die Liste der aktuellen Marken/Bikes, mit denen die App zu Zeit kompatibel ist.

YAMAHA

Yamaha zeigt seinen neuen Mittelmotor PW-X3, 250W/85 Nm, 2,75 kg Gewicht, jetzt mit zusätzlichem automatischem (dynamischem) Unterstützungsmodus. Der Motor ist deutlich kompakter gebaut als sein Vorgänger PW-X2, Yamaha bietet dazu Akkus mit bis 600Wh an.

SHIMANO

SHIMANO EP8 E-Bike-System – Motor 250W/85Nm, überarbeiteter Trailmodus, 2,6 kg Gewicht. Akku bis 630Wh.
Neu- E-TUBE PROJECT App; „mit unserer E-TUBE PROJECT App lassen sich die Einstellungen des Systems an die Gegebenheiten der Tour anpassen, noch ehe der Fahrer überhaupt den Helm aufsetzt. Die Unterstützungsmodi bieten zehn unterschiedliche Stufen mit verschiedenen Leistungsparametern, fünf Einstellungsmöglichkeiten für die Start-Unterstützung oder die Möglichkeit zur Festlegung des maximalen Drehmoments in optimaler Abstimmung mit dem eigenen Fahrstil und drei verschiedenen Modi (Eco, Trail und/oder Boost). Die Einstellungen lassen sich in zwei verschiedenen Profilen speichern. Wird das Bike unter der Woche für den Weg zur Arbeit und am Wochenende zum Trailriding verwendet, kann problemlos zwischen diesen Profilen umgeschaltet werden.