Kurztrip aufs Allalinhorn – mit Black Diamond Gletscherausrüstung und Saas Fee Bürgerpass

Es ist 8.30 am Samstagmorgen, die großen Einkaufsgalerien und Supermärkte bereiten sich auf den kommenden Kundenstrom vor, Im Verkehrsfunk gibt es die ersten Hinweise auf den erwarteten Urlaubsverkehr und wir stehen bei strahlend blauem Himmel in 3826m Höhe auf dem Feejoch unterhalb des Allalinhorns und genießen den gigantischen Rundblick. Auch wenn das Allalinhorn in der gängigen Führerliteratur häufig als „Altweiberviertausender“ oder „Firnhatsch“ und der Normalweg entsprechend mit der Bezeichnung „Karawanenweg“ charakterisiert werden; wir waren allein auf dem Feejoch. Einige Kehren weiter Richtung Gipfel waren zwei Kleingruppen mit Bergführer unterwegs, oben am Gipfel war dann vom Massenandrang immer noch nichts zu sehen; Platz für eine ausgiebige Pause war reichlich vorhanden, eine ganz entspannte Atmosphäre in traumhafter Landschaft;  trotz aller Unkerei und versteckter Protzerei der Bezwinger schwieriger Berge: Es war rundum schön, auch ein einfacher Berg ist ein Gipfel.

MapMischabelAllalinEin relativ kurzer Aufstieg mit Hilfe der Seilbahn, 4000 m mit Gletscher, keine großen Schwierig- keiten – das Allalinhorn bietet auf dem Normalweg die richtigen Voraussetzungen, um eine solide Ausrüstung für  Gletscherwande- rungen und leichte Hochtouren von Black Diamond zu testen.
Wir sind gemeinsam mit wenigen total müden Nachwuchsskirennläufern mit der ersten Seilbahn des Alpin Express und der Metro Alpin bis zur Station Mittel Allalin auf 3500m Höhe gefahren. Oberhalb des letzten Schleppliftes haben wir die Steigeisen aufgezogen und uns angeseilt, hier beginnt der Aufstieg über den Feegletscher auf das Feejoch. Die Spur führt wie seit Jahren über zwei nicht sehr breite Gletscherspalten mit soliden Schneebrücken, ab dem Feejoch wird die Spur deutlich flacher, nach einigen Kehren ist der Gipfel erreicht. Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen kleinen Abstecher vom Feejoch Richtung  Feekopf und Allalinjoch gemacht; immer noch traumhaftes Wetter mit großartigem Rundblick. Nach Abstieg zur Station Mittel Allalin und Rückfahrt mit der Bahn gönnten wir uns noch im Zentrum von  Saas Fee ganz nobel einen Kaffee;  der Preis plus ein ordentliches Trinkgeld hat uns ein zufriedenes Lächeln verursacht, wir haben schließlich dank des Bürgerpasses die  Seilbahnkosten eingespart: Ab eine Übernachtung bekommt der Gast im gesamten Saaser Tal einen Bürgerpass, der neben anderen Vergünstigungen zur kostenlosen Benutzung der Postbusse und Bergbahnen berechtigt – bis auf die Ausnahme Metro Alpin, hierfür muss noch pro Tag der Saaspass für 5,- Euro an der Talstation erworben werden; etwas umständlich, aber auf jeden Fall eine erhebliche Einsparung und ein attraktives Angebot.

Die Ausrüstung von Black Diamond hat sich uneingeschränkt bewährt: Steigeisen BLACK DIAMOND CONTACT CRAMPTON, eine klassische 10 Zacken Konstruktion aus Edelstahl mit – im Vergleich zum 12 Zacken Steigeisen – kürzeren Vertikalzacken, 4 querstehenden Zacken und einer sog. Strap – Bindung, ausgestattet mit integrierten Antistollenplatten.  Die Größenanpassung ist einfach und stabil, die Steigeisen lassen sich sehr gut und schnell befestigen, die Riemenbindung ist sehr zuverlässig zu fixieren, die Steigeisen geben in gemäßigtem Gelände sehr guten Halt – für Gletscherwanderungen und leichte Hochtouren eine sehr gute Wahl. Aber warum werden Steigeisen nicht grundsätzlich mit Zackenschutz ausgeliefert? Das ist allerdings kein spezifisches Problem bei Black Diamond Steigeisen, sondern eine Schwäche  aller Hersteller. Tourenstöcke BLACK DIAMUND TRAIL, ausgestattet mit komfortablen Handschlaufen (links- und rechtsspezifisch!), FlickLock-Einstellunsgsystem, 3-teilig ( bis 63.5 cm zusammenschiebbar), mit rutschfeste Griffverlängerung aus Schaumstoff und Trekking- und Powderteller zum Aufschrauben. Die Stöcke sind sehr flexibel einsetzbar; der gute Griff, die bequeme Handschlaufe und die Griffverlängerung machen den Stock zu einer zuverlässigen Steighilfe, das Gewinde für den Teller ermöglicht einfachen Wechsel – gerade im Wechsel zwischen Hartschnee und Sulz nicht unwichtig. Tagesrucksack BLACK DIAMOND SPEED 22, ein Leichtgewicht, der minimalistisch ausgestattet ist, Gewichtsreduzierung steht hier neben Funktionalität im Mittelpunkt, das 20/22 Liter fassende Modell (Black Diamond bietet ihn in 2 verschiedenen Größen an) wiegt gerade etwas mehr als 600gr. Ein thermogeformtes Rückenpolster ersetzt eine Rahmenkonstruktion, die Halterung für Eisgerät und/oder Stöcke und Steigeisen sind funktionell, Deckeltasche und Seilbefestigung sind ausreichend, anatomische Schulterträger und ein dünnes Hüftgurtband machen den Speed 22 zu einem streng puristischen Rucksack, der sehr schmal geschnitten ist, der aber auch entsprechend minimalistisch bepackt werden muss. Mein Rucksack kam mit minimaler Ausrüstung ( Klettergurt, gängiges Sicherungsmaterial für eine einfache Gletschertour, Verpflegung, 1 Überjacke, Steigeisen, Pickel und Stöcke und Seil) auf ca. 9 Kg, das ist auch ohne Rahmenkonstruktion und ohne wirksamen Hüftgurt unproblematisch, aber der Rucksack war damit auch fast voll. Bei mehr Ausrüstung – z: B. Schlechtwetterausrüstung für den Notfall o. ä. – empfiehlt sich dann doch das nächste Modell, der SPEED 30/32: Diese Modell hat dann schon gut ausgeprägte Hüftflossen und einen leichten Alurahmen.  Eispickel BLACK DIAMOND RAVEN ICE AXE, die einteilige Haue aus robustem Stahl lässt sich optimal umfassen und die schmale Spitze dringt gut ins Eis ein. Der Schaft ist aus leichtem und stabilen Aluminium gefertigt. Der Pickel ist leicht ( je nach Länge 450 – 500gr)  und wird – wie üblich – ohne Schutz ausgeliefert; wobei eigentlich auch hier, wie bei Steigeisen, unserer Meinung nach zumindest ein Spitzenschutz zur Standardausstattung gehört und mitgeliefert werden müsste.

Insgesamt eine solide, sehr funktionelle und relativ leichte Ausrüstung für Gletscherwanderungen und leichte Gletschertouren als Tagestouren. die  gut zu händeln ist und die notwendige Sicherheit gibt.

 

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