Fitbit Flex – 10.000 Schritte jeden Tag

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Foto: HBI

Die Benutzung digitaler Pulsuhren, Tachos und anderer elektronischer Sensoren ist schon lange alltäglich.

Mit den kleinen Aktivitätstrackern wie beispielsweise dem Fitbit Flex zieht nun der Sport in den Alltag ein.

Äußerlich fällt zunächst gar nicht auf, was sich hinter dem Fitbit Flex verbirgt. Es ist ein schickes, modisches Armband – in sieben peppigen Farben erhältlich. Dahinter steckt aber geballte Technik!

Mit einem Bewegungssensor zeichnet der Flex kontinuierlich die Bewegung seines Trägers auf. Daraus errechnet er gegangene Schritte, zurückgelegte Entfernungen und verbrauchte Kalorien. Diese Daten können kabellos mittels Bluetooth an den Computer oder an ein Smartphone übermittelt werden.

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Foto: HBI

Die zugehörige App bzw. die Web-Platform wertet diese Daten dann aus und stellt passende Diagramme und Statistiken zusammen. Wie viele Schritte bin ich heute , in der letzten Woche, im letzten Monat schon gegangen? Welche Entfernungen habe ich zurückgelegt? Und noch vieles mehr. Für besondere Leistungen gibt es virtuelle Abzeichen (für beispielsweise 25.000 Schritte, 250 Kilometer, etc.)

Darüber hinaus fordert uns der Fitbit Flex jeden Tag auf’s Neue heraus, ein gestecktes Tagesziel zu erreichen. In der Grundeinstellung ist es das Ziel, jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen. Wie nah ich meinem Ziel gekommen bin, zeigt mir der Flex mittels fünf kleiner LEDs an. Wenn man 2x auf das Armband tippt, leuchten die LEDs kurz auf. Für je 20% des Ziels leuchtet eine LED und für die nächsten angefangenen Prozente blinkt eine LED. Wenn also drei LEDs leuchten und die vierte blinkt, weiß ich sofort, dass ich schon zwischen 6.000 und 8.000 Schritte gegangen bin. Wenn das Ziel erreicht ist, vibriert das Armband und alle 5 LEDs leuchten. Die Ziele lassen sich leicht über die App individuell verändern: Man kann unter anderem die Anzahl der Schritte verändern, eine Entfernung oder einen bestimmten Kalorienverbrauch als Ziel angeben.

Im Schlafmodus zeichnet der Flex nicht die Bewegungen sondern Schlaf- und Wachphasen auf. Wenn man also morgens völlig gerädert aus dem Bett aufsteht, liefert einem der Fitbit Flex gleich die passende Erklärung dafür.

Aber wie präzise sind die aufgezeichneten Daten?
Auf einer abgemessenen Strecke von einem Kilometer habe ich Schritte gezählt und das Ergebnis ist schon erstaunlich: gezählt habe ich 1080 Schritte – der Flex hat 1100 Schritte gemessen. Bei dieser Entfernung beträgt der Unterschied also gerade einmal 2 Meter!
Eine Anmerkung mit einem Augenzwinkern: Sogar beim Skifahren liefert der Flex brauchbare Werte: hier hat der Flex 42 Schritte gezählt, tatsächlich waren es ca. 35 Kurven – die Entfernungen stimmen allerdings hier nicht.

Wo sind die Schwächen des Flex?
Der größte Kritikpunkt betrifft die Kalorienzählung: Die tägliche Kalorienverbrauch wird aus den persönlichen Parametern des Benutzers ermittelt (Größe, Gewicht, Geschlecht & Alter). Allerdings fließt hier nicht der Grundumsatz des Benutzers mit ein, der sich bei aktiven Menschen deutlich von weniger aktiven Menschen unterscheiden kann.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Synchronisation mit dem Smartphone nur funktioniert, wenn das Telefon Zugang zum Internet hat. Wenn man beispielsweise im Ausland „Mobile Daten“ nicht aktiviert hat, werden die Auswertungen immer nur für den aktuellen Tag angezeigt, auf die Historie kann erst wieder zugegriffen werden, wenn der Internetzugang wieder hergestellt ist. Ärgerlicherweise lassen sich dann beispielsweise auch die Alarme nicht einstellen, bei denen der Flex zu einem bestimmten Zeitpunkt vibriert.
Der letzte Punkt ist wiederum eher witzig: Unter Umständen wird der Schlafmodus sehr leicht aktiviert. Beispielsweise ist es mir mehrfach passiert, dass der Flex durch die Erschütterung den Schlafmodus aktiviert hat, als ich den Einkaufswagen über den Supermarkt-Parkplatz geschoben habe. Aber in aller Regel merkt man das sofort und kann dann den Schlafmodus durch Antippen auch sofort wieder beenden.

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Foto: HBI

Ist der Flex zu empfehlen?
Eigentlich muss man das ganze System aus Tracker und Web- oder Smartphone-Anwendung betrachten. Fitbit hat hier ein spannendes und attraktives Packet geschnürt. Der Flex ist schlicht und modisch. Die Bedienung ist leicht und intuitiv. Die Datenübertragung zwischen Flex und Smartphone oder Computer funktioniert problemlos  und zuverlässig. Die Anwendungen sind sehr ansprechend gestaltet und sehr leicht zu bedienen. Für sportliche Leistungsmessung sind die gesammelten Daten sicherlich nicht genau genug. Aber leistungsorientierte Sportler sind sicherlich auch nicht die Hauptzielgruppe. Dafür motiviert der Flex aber dazu, abends eben doch noch den kleinen Spaziergang zu machen um die 10.000 Schritte zu erreichen.