TOTEM E-Bike HEMNER
Auf der Suche nach neuen/attraktiven E-Gravelbikes sind wir auf der diesjährigen Eurobike u. a. am TOTEM Stand pfündig geworden: Ein interessantes Carbon-Gravelbike mit Vinka Mittelmotor 60 Nm / 360 Wh Akku, Shimaqno-Ausstattung und 45er Schwalbe Reifen!
TOTEM montiert E-Bikes für den europäischen Markt in der Tschechischen Republik, gehört zur Tianjin Golden Wheel Bicycle Group, Tianjin, China.
TOTEM HEMNER
Das E-Gravelbike MANDE konnte aber bisher auf Nachfrage bei TOTEM-Deutschlandvertrieb B. W. Vertrieb GmbH nicht geliefert werden, stattdessen haben wir das Modell HEMNER zum Testen bekommen.
Das HEMNER ist ein E-Bike, das auf den ersten Blick wie ein ganz normales Fahrrad aussieht, erst bei genauem Hinsehen fällt die überdimensionierte Hinterradnabe auf – hier sitzt der Elektromotor. Der schlanke Akku sitzt im Unterrohr und lässt sich zum Laden nicht entnehmen.
Ausstattung:
Alurahmen + starre Alugabel
Vinka RH 40, 36V, 250W, 45 Nm max + 252 Wh Akku, fest im Unterrohr verbaut
Shimano Tourney RD Gruppe mit 44erKettenblatt vorn und 7-Ritzel 12 – 28
Tektro mech.Scheibenbremsen mit 160mm Bremsscheiben
Reifen CST 700C x 28C
Gewicht mit Hinterradständer knapp über 18 kg,
Preis: 1699,- €
Interessant ist neben dem Preis natürlich auch das Gewicht. Knapp über 18 kg, das ist für ein E-Bike schon bemerkenswert; neben den vielen immer bulligeren E-MTBs und E-SUVs ist dieses Rad sehr leicht und schlank.
Das TOTEM HEMNER kann natürlich nicht mit den sündhaft teuren Carbon-Rennern mit abnehmbarem Fazua-Antrieb konkurrieren, aber der Preis ist für ein E-Bike unter 20kg durchaus eine Ansage.
„Jedem Tierchen sein Plaisierchen“ möchte man sagen, wenn man sich die unterschiedliche Vorgehensweise beim Einschalten des Motors der verschiedenen E-Bikes anschaut: Viele Bikes haben einen Tacho mit Display am Lenker, einige der Gravel-Modelle wollen offenbar den Motor verheimlichen und haben nur einen ziemlich versteckten Starterknopf am Unterrohr, manche Modelle lassen sich auch nur mit einer App., die man runterladen muss, starten und bedienen. Hilfsweise, und das ist kein Witz, konnte man ein Modell auch dadurch starten, dass die Pedale 3x rückwärts getreten werden mussten.
Bei unserem Modell, HENMER (Fa. Totem/ Tschechien ) gibt es einen gut sichtbaren Startknopf auf dem Oberrohr, der dann blau leuchtet, und einen Tacho am Lenker, dessen Display nach dem Start die wichtigsten Daten anzeigt: Akku-Ladung, Fahrgeschwindigkeit und gewählte Unterstützungsstufe ( 5 Möglichkeiten ). Dazu könnte man auch die Beleuchtung (EURO 49,90) aktivieren, die allerdings als Zusatzoption, genauso wie Schutzbleche (EURO 35,00) und Gepäckträger (EURO 69,00) bei BW Vertrieb GmbH (Totem-Deutschlandvertrieb in 74912 Kirchardt) bestellt werden kann.
schmale 28er Reifen, in der Gabel ist aber noch reichlich Platz für dickere reifen solide mech. Bremse von Tektro mit 160mm Bremsscheiben griffige Pedale VINKA Nabenmotor
Das Rad wird als E-Gravelbike geführt, allerdings trifft diese Bezeichnung hier meiner Meinung nach nicht ganz zu. Der Rahmen ( 18,5“/ 45,7cm oder 20“/ 52cm ) ist eine Kombination aus langem Oberrohr und kurzem Vorbau.Trotz langem Radstand fühlt sich das Rad sehr lebendig an. Man sitzt sportlich bequem, erlebt einen soliden Geradeauslauf, kombiniert mit agilem Handling.
Der Rahmen + das geringe Gewicht sind eigentlich schon mal gute Vorausetzungen für Spaß im Gelände, aber dazu passen nicht die schmalen Reifen (700Cx28C) und vor allem aber nicht die Übersetzung –vorn ein Kettenblatt mit 44 Zähnen, hinten ein 7-fach Ritzel 12-28. Das ist natürlich für hügeliges oder bergiges Terrain völlig ungeeignet. Auch das 7fach Ritzel bietet zu wenig Schaltmöglichkeiten, um den nicht so kräftigen Motor mit der optimalen Trittfrequenz zu bewegen/zu fordern.
Mit einer „bergtauglichen“ Übersetzung + 9 oder 10fach Ritzel wäre die Motorleistung und auch die Akkukapazität ( 252Wh ) kein Problem, denn das Rad fährt sich ohne Unterstützung wie ein normales Sportrad, man würde dann nur bei wirklich kernigen Steigungen die Unterstützung benötigen. Bei der vorliegenden Ausstattung muss man allerdings sehr häufig den Motor zuschalten, und die Unterstützungsstufe 4 und 5 „schluckt“ ordentlich Akkuleistung.
Der Hinterrad-Antrieb arbeitet generell aber tadellos, ist extrem leise, man erlebt ein fast schwereloses Gleitgefühl.
Das HENMER ist ein wirklich schickes Rad, schwarz lackiert, ästhetisch reduzierter Rahmen, das ideale Rad für die Stadt oder Pendler auf dem flachen Land, aber mit Sicherheit kein Gravel-Bike. Die Kosten für die Ganzjahresausstattung ( Beleuchtung, Schutzbleche und Gepäckträger ) halten sich in Grenzen, auch für breitere Reifen ( bis 45/50mm ) wäre die Gabel breit genug.
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