SCARPA MAESTRALE, der Klassiker unter den Tourenstiefeln

SCARPA hat dem Touren-Klassiker MAESTRALE auch für die Saison 2023/24 wieder eine “Frischzellenkur“ verpasst. Man muss allerdings schon genau hinschauen, um die Innovationen zu erkennen, denn das Erscheinungsbild/die Farbgebung ist ja nach wie vor unverkennbar geblieben.


Einige Merkmale wie der leichte Einstieg, bedingt durch die Axial Alpine EVO-Konstruktion – das etwas pfriemelige Wegklappen der oberen Schale bei der „alten“ Overlapp-Konstruktion fiel ja damit weg-, viel Komfort im Aufstieg (61 ° Schaftbeweglichkeit) sowie Performance bei der Abfahrt (Flex 110) bleiben natürlich.
Auch die bootfitting-Möglichkeit, den Innenschuh auch zu Hause im Backofen ( 8-10 Min. bei 80° ) zu „backen“, ist geblieben. Zwei Zuglaschen am Innenschuh erleichtern das An- und Ausziehen. Die Sohle (Vibram mit TOP85 Zusammensetzung) ist nach wie vor das „Cayman Pro“-Profil: Glatter Gummieinsatz im Zehenbereich, unter der Sohle ein Profil, das Ansammlung von Schnee verhindern soll und an der Ferse ein sehr markantes und gut dämpfendes Profil- nach wie vor kompatibel mit allen TLT-Bindungen.
Der „neue“ Maestrale ist wieder ein paar Gramm leichter geworden ( Gr. 27.0/1380 g ). Die Schale besteht aus dem modifizierten Pebax Rnew – ein biobasiertes thermoplastisches Elastomer aus Rizinusöl- verstärkt durch Carbon Core Technologie. Diese Carboneinlage sorgt für eine direkte Übertragung der Impulse auf den Ski. Ich war überrascht, wie präzise sich die Ski auch in schwierigen Situationen steuern ließen, und das bei einem Flex von „nur“ 110 ! Ein extrabreites Powerstrap ( mit integriertem RECCO-Chip ) bietet die perfekte Unterstützung der Zunge und verhindert einen Rückprall des oberen Stiefelbereiches gegen das Schienbein.

SCARPA: Der Maestrale ist SCARPA`s klassischer, marktführender Tourenskischuh für Skitourengeher jeden Levels. Er setzt die Messlatte in Sachen Nachhaltigkeit und Qualität, danke dem Einsatz von Pebax® Rnew, hoch. Das Material, das aus der nachwachsenden Rohstoffquelle (Rizinus) gewonnen wird, sorgt für Widerstandsfähigkeit und eine unverwechselbare Performance. Der Maestrale war und ist ein zuverlässiger, intuitiver und komfortabler Tourenskischuh, der jedes Berggebiet zum Schauplatz deines Winterabenteuers macht. Der Schaft bietet, dank wohlplatzierten Verstärkungen, strukturierte und leichtgewichtige Unterstützungen bei maximaler Performance. Der Speed Lock XT Ski-Walk-Mechanismus ist effektiv in den Schaft integriert.

Im Walk-Modus bietet der Stiefel einen hervorragenden Komfort und einen Bewegungsbereich von insgesamt 61° ( 47° nach vorn und 14° nach hinten), die leicht „gerockerte“ Sohle unterstützt die Abrollbewegung beim Gehen ohne Ski. Die obere Stiefelschnalle kann beim Aufstieg in geöffnetem Zustand auch nur eingehängt werden und „klappert“ nicht. Die Schnallen lassen sich auch mit Handschuhen problemlos bedienen, das gilt jetzt auch für den Hebel/ Zuglasche am „Ski-/Geh-Mechanismus“. Für diejenigen, die ohne Skistopper fahren und einen Fangriemen einsetzen, gibt es den sog.“Safety Strap Anchor“, einen Befestigungsring für die Leash am Skistiefel.

Bewährtes ist also geblieben, das Gesamtpaket ist durch behutsame und gut durchdachte Innovationen noch besser geworden.

SCARPA MAESTRALE + BLIZZARD ZERO G 85 mit POMOCA Fell + MARKER ALPINIST

Unsere Tourenkombi bestand neben dem Maestrale aus dem Blizzardski Ski ZERO G 85 mit der Markerbindung Alpinist 10; der Ski i 171cm Länge,115-85-99, R 21,5, dazu die passenden Felle von POMOCA..

BLIZZARD ZERO G 85

Blizzard nutzt mittlerweile für alle Modelle einen speziellen auf den Einsatzzweck ausgerichteten Holzkern. Dieser Holzkern (Trueblend) besteht aus unterschiedlichen Holzarten. Bei unserem Modell aus Paulownia (leicht) durchgängig (weicherer Flex) im Bereich der Spitze und dem Skiende ) + harmonisches Fahrverhalten. Dazu die sog. „Carbon Drive Technologie“. Das Carbon-Chassis sorgt für Torsionsfestigkeit und geschmeidigen Flex. Im Bereich der Bindungsmontage gibt es noch zusätzlich eine durchgehende Carboneinlage. Diese sorgt für zuverlässigen Halt und Kantengriff. Hinzu kommt auch die sichere Montagemöglichkeit.
BLIZZARD: ZERO G 085 – Mit 85 mm Breite unter der Bindung ist der Zero G 85 die beste Wahl für lange Touren und frühmorgendliche Bergauf-Workouts. Während er sich schmal und leicht hält, sorgt eine aktualisierte Iteration von Blizzards bewährter Carbon Drive-Technologie in Version 3.0 für ein gleichmäßigeres, stabileres Gefühl bei der Abfahrt. Egal, ob du hoch in den Alpen auf der Jagd nach langen Strecken bist oder einfach nur fit bleiben und Spaß haben willst – sei gewiss, dass der Zero G 85 an jeder Gelegenheit wächst – so wie du.
Konstruktion: Sandwich Compound Partial Sidewall (Carbon), Carbon Drive Technology 3.0 with carbon reinforcements
Kern & Materialien: Pawlonia
Rocker: Rocker-Camber-Rocker, Kantentuning Unten: 0,9°, Seite: 87,7°

CARBON DRIVE 3.0 – Der Carbon Drive 3.0 ist das technologische Upgrade der Carbon Drive 2.0 Technologie: ein über die gesamte Skilänge verlaufendes 3D-geformtes Chassis aus unidirektionaler Carbonfaser, kombiniert mit einem ultraleichten Pawlonia-Holzkern (Zero G 85, 95) oder ISOCORE/BUCHE/PAPPEL-Kern (Zero G 105): diese Kombination garantiert eine superleichte Konstruktion, die die notwendige Struktur für die Performance beibehält. Torsionsfestigkeit und Flex liegen im optimalen Bereich, während das Carbon auf jene Bereiche beschränkt bleibt, wo es wirklich gebraucht wird.

Der Ski wird in den Längen 150, 157, 164, 171 und 178 cm angeboten,
Taillierung: 115/85/797 mm
, 117/85/101 mm bei 178 cm Länge

Das Ergebnis ist ein Ski, der leicht ( 171cm: inkl Bindg. und Skibremse knapp 1600 Gramm) für den Aufstieg ist und bei der Abfahrt positiv überrascht. Rocker an Skispitze und –ende machen den Ski leicht drehbar, man schwingt auch bei schwierigen Schneeverhältnissen unglaublich leicht, gleichzeitig ist er aber auf der Piste überraschend griffig und laufruhig. Man muss dann allerdings ordentlich Druck auf die Skispitze ausüben – Skifahren heißt hier „Kniefahren“. Da „passt“ es natürlich, dass man beim Maestrale die Vorlage (16°) um 1-2° verändern kann.

MARKER ALPINIST

Fersenteil mit der separaten Fixierung Der Bremse

Die MARKER Bindung ALPINIST ist eine leichte Pin-Bindung; einfach, fast puristisch. Der Einstieg in den Vorderbacken klappt tadellos, sie ist insgesamt leicht, für den Aufstieg gibt es die Steighilfe in 2 Stufen, die man ganz bequem mit dem Skistock ausklappen kann, das Fersenteil verfügt über einen Längenausgleich von 4 mm; und das bei einem Gewicht mit Bremsen von 720 g/Paar. Also tadellos?
Nicht ganz, denn beim Einstieg für die Abfahrt in die Bindung ( Hinterbacken ) benötigt man recht viel Kraft, bei tiefem Schnee durchaus ein Problem. Und die Bedienung (blockieren bzw. lösen) der Skibremse ist mit Handschuhen etwas fummelig, das kurze Band zum Entriegeln der Bremse macht auch nicht den stabilsten Eindruck! Hier ist die Bedienung mit der Stockspitze doch „vertrauenswürdiger“!
Gewöhnungebedürftig ist, dass die Bremse unabhängig von der Position des Hinterbackens durch einen Schieber (mit dem kurzen Band) blockiert bzw. gelöst werden muss; ich kann also auch mit blockierter Bremse in die Bindung steppen und abfahren!