Obertilliach– Wintersport ohne Trubel

Wintersportler, die das Ursprüngliche suchen, werden Obertilliach lieben. Hier, im äußersten Zipfel Osttirols, gibt es bodenständigen Charme. Abseits vom Massentourismus und viel „Rambazamba“ wird der Urlauber mit Qualität und echter Gastfreundschaft verwöhnt. Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, Viehhaltung, Holznutzung und Ackerbau haben die Landschaft geprägt und dem Tal seinen unverwechselbaren Charakter verliehen.


Obertilliach – auch das „hölzerne Dorf“ genannt- liegt auf 1450m Seehöhe in das Hochtal Lesachtal eingebettet und bietet schon bei der Anreise einen imposanten Anblick. Die eng zusammengerückten Häuser, der tief verschneite Talgrund mit den zahlreichen „ Schupf´n“ (Heuhütten) und die beeindruckende Dorfkirche schaffen ein harmonisches Bild. Der Dorfkern mit den alten Holzhäusern steht übrigens seit einigen Jahren unter Denkmalschutz.
Hier hat sich bis heute eine Tradition gehalten, die man in Österreich sonst kaum noch findet- ein Nachtwächter dreht 2x wöchentlich seine Runde. Schon im 14. Jahrhundert stellte man Wachpersonen für die Nacht auf, heute ist der Nachtwächter eine Attraktion für die Touristen. Wenn man dann mit ihm durch die verschneiten Gassen schlendert, fühlt man sich schnell in eine andere Zeit versetzt. Von der Sonne dunkel gebeizte Holzhäuser, das Muhen der Kühe hinter den Holzwänden, der Lift direkt hinter der Dorfkirche – das ist entspannter Winterurlaub.

Skigebiet Golzentipp

Seit 1961 ist Obertilliach Wintersportort, ein erster Lift wurde gebaut, dem dann 1968 ein weiterer Schlepplift folgte. Mittlerweile gibt es für Skifahrer eine Kabinenbahn zum Golzentipp ( 2100m ), oben noch zwei Schlepper bis auf 2250m, und dazu unten am Dorfrand zwei weitere Schlepplifte, die über einen Skiweg mit der Kabinenbahn verbunden sind. Es gibt zwei Talabfahrten, die beide wieder zur Kabinenbahn führen. Das Skigebiet bietet für alle Könnenstufen passende Pisten, vor allem aber breite Pisten mit viel Platz. Auch für „off-piste“ Ausflüge gibt es Platz ohne Ende, freie Hänge über der Baumgrenze, aber auch traumhafte Strecken durch Waldschneisen.
Für Rodler gibt es eine interessante 7km lange Rodelbahn von der Gipfelstation runter nach Obertilliach.

Wer mehr Abfahrtskilometer sucht, findet in Sillian das Skizentrum Hochpustertal mit einer Kabinenbahn, 3 Sessel- und 2 Schleppliften, sowie einem Kinderland. Dieses Skigebiet am Thurntaler geht bis auf 2400m, bietet 2 Talabfahrten und vor allem weite Hänge. Besonders interessant ist die Abfahrt ins Villgratental, durchaus anspruchsvoll, vor allem im Frühjahr interessant, weil die Nord-Ost-Hänge dann bessere Schneeverhältnisse aufweisen. Man ist von Obertilliach mit dem Auto in 20 Min. an der Seilbahn, es gibt aber auch eine mit der Gästekarte kostenlose Busverbindung.
Der Mehrtageskipass gilt für Obertilliach, Sillian und weitere Skigebiete in Osttirol/ Kärnten ( Skihit ), es gibt aber auch Tageskarten für jedes einzelne Skigebiet.

Skitouren

Tourengeher finden hier im Lesach-/Gailtal ihr Paradies.
Die Tourenziele auf der südl. Talseite (Karnischer Kamm) heißen Reiterkarspitze, Hoher Bösring, Spitzköfele oder Öfenspitze. Auf der anderen Talseite beginnt eine etwas „gemütlichere“ Tour mit Hilfe des Dorfliftes St. Oswald. Man fährt mit dem Postbus bis Kartitsch/ Abzweigung St. Oswald, geht dann ca. 10 Min. zum Lift. Anschließend geht es dann stetig bergauf über den Oberberg, Ochsenwiese zum Dorfberg (2115m) mit einem überwältigenden Panoramablick. Alternativ kann man auch direkt vom Kartitscher Sattel über Wiesen, einen Forstweg und anschließendes Almgelände zum Dorfberg hochsteigen – beide Varianten dauern etwa 2 Stunden. Der Weiterweg zum Golzentipp ist dann unschwer zu erkennen – es geht in stetigem Auf und Ab ca. 1 ½ Stunden über die Höhen zum Golzentipp (2317m). Bei sicherer Schneelage kann man dann direkt nach Süden über Almgelände, anschließend durch Waldschneisen relativ steil abfahren, kommt dann in einem weiten Linksschwung zum Schlepplift und zur Piste nach Obertilliach. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, über weite Hänge zur Bergstation der Kabinenbahn abzufahren und die Piste nach Obertilliach zu nehmen.
Auch an „Pistentourer“ ist gedacht, es gibt zwei ausgeschilderte Touren zum Golzentipp.

Skilanglauf

Das Tal ist ein Langlaufdorado. Die mehrmalige Durchführung von Österreichs größtem Volkslauf, dem Dolomitenlauf, ein Biathlon Weltcup, regelmäßige Biathlon-Europacupbewerbe und diverse Langlauf- meisterschaften haben die Loipen um Obertilliach bekannt gemacht. Und Ole Einar Björndalen hat einige Jahre hier gelebt und trainiert, hat natürlich auch seinen Erfahrungsschatz als Berater beim Bau des Biathlon- und Langlaufzentrums eingebracht.
Im November kommen erste Mannschaften zum Training, denn die Schneesicherheit hat sich herumgesprochen. Man erreicht die Schneesicherheit mit Maschinenschnee und sog.“ snow-farming“(Schnee wird mit Hackschnitzeln abgedeckt).
Die Topographie des Tales ist für Langlauf ideal. Zwischen 1350 und 1520m schlängelt sich die Grenzlandloipe von Hollbruck bei Kartitsch über Ober- und Untertilliach bis Maria Luggau. Darüber hinaus werden natürlich noch einige Rundkurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gespurt und übersichtlich ausgeschildert – insgesamt über 60km Loipen. In der Loipengebühr (10,- € pro Tag oder 45,- für den Osttiroler Wochenpass) ist natürlich auch der Fahrpreis für den Postbus enthalten. Man kann also problemlos die gesamte Strecke oder auch Teilstrecken laufen und für den Rückweg den Postbus – der Bus fährt stündlich von Kartitsch bis Maria Luggau-nehmen. Bequemer geht´s nicht.