Radfahren mit Gepäck

Tanja Katzer unterwegs auf dem Ho Chi Minh High Way. Zentralvietnam.

Das Fahrrad ist ohne Zweifel optimal, um den Alltag hinter sich zu lassen und die Natur zu erleben, um klimaschonend Urlaub – kurz oder lang – zu machen. Ob erst auf dem Fahrradträger des Autos zum Startpunkt, im Zug raus aus der Stadt oder direkt von der Haustür aus; Urlauben im eigenen Land oder zumindest auf dem eigenen Kontinent, Kurzurlaub/Wochenendurlaub, Tagestouren – mit dem Fahrrad + Gepäck gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die durch das E-Bike noch mal erweitert werden. Klar, das E-Bike braucht Strom und der wird ja nicht nur „grün“ produziert; das ist aber schon reichlich „Erbsen zählerei“ und „Klugscheißerei“!
Mit dem Rad Reisen ist ökologisch eine der nachhaltigsten Arten des Reisens, und wer dann noch das Bike im Alltag häufig benutzt und das Auto stehen lässt, der kann den Rad Akku mit ruhigem Gewissen immer wieder an die Steckdose hängen.

Generell ist natürlich bei „Beladung“ des Rads zu beachten, das jedes Fahrrad und auch jeder Gepäckträger ein zulässiges Gesamtgewicht hat. Dieses Gewicht sollte aus Gründen der Stabilität und Sicherheit nicht überschritten werden, aber normales Outdoor Reise-Equiment ist nicht besonders schwer und es gibt ja von vielen Sachen auch noch die speziellen ultrleichten Ausführungen.
Bei Fahrrad-Gepäcktaschen ist ja in der Regel das Fassungsvermögen in Liter angegeben, für normales Fahrrad Reisegepäck gilt die Faustregel: 10 Liter Gepäck wiegen ca. 2,6 – 3 kg, im Zweifelsfall aber besser das gesamte Gepäck wiegen!

… und auf keinen Fall beim Packen Tanja und Denis Katzer zum Vorbid nehmen … so nach dem Motto: „toll, so viele Sachen nehme ich auch mit, man weiß ja nicht wirklich vorher, was man so alles braucht“! Die beiden waren hier immerhin auf einer  25 Monate dauernden E-Bike-Expedition in Sibirien, der Mongolei, China, Vietnam, Kambodscha und Thailand.
Die von Tanja und Denis Katzer auf dieser Expedition eingesetzten Serien-Bikes von RIESE&MÜLLER, die eigentlich schon gut belastbar“ sind, wurden für die ungewöhnlichen Belastungen „getunt“: Bremsen, Federung, Laufräder + Reifen, …; einige Teile wurden den erwartete Anforderungen angepasst.
https://denis-katzer.de/de/die-grosse-reise/ausruestung-e-bike-expedition/item/1950-ausruestung-e-bike-expedition

Gepäcktaschen am Gepäckträger, das klassische Pack- und Transportsystem

Der bewährte Klassiker beim Radgepäck sind die Packtaschen hinten und auch vorn – als Back- und/oder Frontloader, befestigt am Gepäckträger oder vorn an der Gabel (Lowrider) auch mit Adapterplatte. Wer viel Gepäck hat, der sollte auf jeden Fall über Vorderradgepäcktaschen nachdenken; zusätzliche Lowrider haben den Vorteil, dass sich das Gepäck besser am Rad verteilen lässt. Das Fahrrad läuft ausgeglichener und sicherer mit einer Gewichtsverteilung von etwa einem Drittel vorne und Zweidritteln hinten. Schwerpunkt des Gewichts sollte auf Höhe der Radachsen liegen. So lässt sich das Rad besser steuern. Das erhöht die Sicherheit in Kurven und beim Bremsen.

Insgesamt kommt man hier schon auf ein Packvolumen von deutlich über 50 Litern, wenn hinten noch ein Packsystem mit quer auf den Packtaschen liegender Tasche oder Rucksack gewählt wird, kommen sogar rund 100 Liter Volumen zusammen:

Für Räder ohne Anschraubpunkte für Gepäckträger oder Adapterplatten für Lowrider gibt es z. B. von Thule und auch von Topeak Gepäckträger, die mit cleveren Systemen an den Hinterbaustreben oder Sattelstreben und an der Gabel montiert werden. TOPEAK bietet hier ein ganze Serie unterschiedlich geformter Gepäckträger mit Klemmung an Streben oder Gabel an, für jedes Fully den passenden Gepäckträger.

TOPEAK TETRARACK Gepäckträger

THULE TOUR RACK Gepäckträger + Seitenrahmen

Bikepacking

Wer gern sportlich unterwegs ist, nicht soviel Gepäck braucht/möchte und vielleicht auch ein Rad hat, das keine oder wenig Anschraubpunkte für Gepäckträger/Gepäckhalter hat, für den ist Bike Packing eine interessante Option. Das komplette Bike Packing Set besteht aus:


Lenkertasche (vielleicht noch mit Vortasche), die mit Spezialgestell oder mit Abstandshalter + Klettgurten am Lenker montiert wird.

Oberrohrtasche mit vielleicht 3 – 4l Volumen.

Rahmentasche, die schon mal bis 6L Stauraum bringt.


Satteltasche, wird mit Klettriemen am Sattelrohr und an den Sattelstreben befestigt; bis zu 17l Volumen.

Und eventuell noch Gabeltaschen, die mit Spanngurt oder Adapter an der Gabel befestigt werden; können bis ca 2 + 6L Volumen bringen.

Bike Packing – Insgesamt kommt hier also so zwischen 40L und 55L (mit Gabeltaschen) Volumen Packraum zusammen + eventuell noch ein Rucksack mit max. 20L.


Diese relativ vielen Taschen haben den Vorteil, dass es mehrer Kombinationsmöglichkeiten gibt; die kleine Oberrohrtasche für die Trainingsrunde, die größere Lenkertasche für die lange Tagestour … Die vielen Taschen helfen auch, das Gepäck für längeren Touren mit Übernachtung zu organisieren.

Fahrad-Anhänger

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Der Anhänger am Fahrrad ist für den Gepäcktransport doch eher ungewöhnlich; Anhänger für Kleinkinder, mittlerweile auch häufig schon mal für Hunde, aber kaum für Gepäck.
Klar, so ein breiter Hänger ist auch etwas „sperrig“ und umständlich, der Transport mit dem Auto zum Startpunkt oder auch die Nutzung von Bahn oder Bus ist schwierig.
Fahrrad Hänger haben aber generell den Vorteil, dass sie relativ viel Packvolumen bereitstellen und das Rad davon entlasten: und der Burley TROVOY Lastenanhänger ist nicht sperrig und schwer, er macht das Rad lediglich etwas länger, das allerdings sogar mit einem sehr beweglichen Gelenk, ansonsten verändern sich die Fahreigenschaften des Rades nicht!

Burley TRAVOY

Wir haben mit dem Burley Lastenanhänger Travoy einen Radanhänger getestet, der einerseits mit einem Packvolumen von – je nach eingesetzten Taschen – bis zu 70 L und einer max Zuladung von 27 kg reichlich Packmöglichkeiten bietet, der andererseits aber durch seine „trollyähnliche“ Konstruktion, die geringe Spurbreite und seine 25,5 Zoll Luft-Laufräder das Rad nur verlängert, die Fahreigenschaft aber unberührt lässt – ein Radanhänger der Extraklasse!

Klar, bei voller Belastung mit 40 kg!! schiebt der Hänger bergab spürbar und auch beim Anfahren mus ich kräftiger in die Pedalen treten, die größere Masse muss erst einmal beschleunigt werden, aber auf der Strecke rollt der Hänger „unauffällig“ mit. Und 40 kg Reisegepäck sind schon sehr viel, bei normaler Zusammensetzung kommem da gut über 100L Volumen zusammen!
Wenn ich diese 40 Kg mit Hinterradtaschen 3 + 1 und Vorderrad – Lowrider auf mein Rad packen, dann muss ich natürlich die gleiche Masse beschleunigen und bremsen, und das Rad wird insgesamt durch dieses Zusatzgewicht noch sehr „unhandlich“ und ist mühsam zu steuern.
Wer also mit viel und/oder schwerem Gepäck unterwegs ist, der sollte mal auf jeden Fall über einen Hänger nachdenken;
der Burley TRAVOY ist hier immer eine gute Wahl!