Skifahren im Vinschgau

Reschensee im Obervinschgau

Der Turm im See – dieses Bild kennt jeder, der über den Reschenpass nach Südtirol kommt. Das Wahrzeichen des Vinschgaus ragt einsam aus dem Reschensee.
Aber die Geschichte hinter diesem bekannten Postkartenmotiv , dem Turm im See, ist weit weniger idyllisch, denn das romanische Kirchlein aus dem 14. Jahrhundert ist stummer Zeitzeuge einer See-Stauung kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Großkonzern „Montecatini“ hatte schon seit den 30-ern den Plan, mit einem Staudamm den Reschen- und Graunersee anzustauen, um dann Strom zu erzeugen. Die Bevölkerung von Reschen und Graun wurde dabei völlig übergangen, und im Sommer 1950 wurden die Schleusen geschlossen und der Reschensee gestaut. Die Häuser der beiden Dörfer wurden gesprengt, beinahe 150 Familien verloren ihre Existenz, nur der unter Denkmalschutz stehende Kirchturm blieb stehen.
Mittlerweile ist der See ein beliebtes Ausflugsziel für Wind- und Kitesurfer im Sommer, und im Winter das Ziel für Eissegler und Snowkiter.

Skigebiete im Obervinschgau

Auch Skifahrer haben keinen langen Weg, denn am Westufer des Sees liegen die Talstationen der Seilbahnen von Schöneben und Sankt Valentin/Haideralm. Das gemeinsame Skigebiet bietet abwechslungsreiche 65 Pistenkilometer, ein richtig schönes Familienskigebiet. 11 Aufstiegsanlagen erschließen breite, sonnige Pisten und 2 abwechslungsreiche Talabfahrten. Etwas anspruchsvollere Abfahrten gehen vom „Zehner“ ins Rojental.

Gemütliche Hütten, Haideralm, Schönebenhütte, Skihaus, Einkehrschwung und die Rojener Skihütte bieten sich für eine Rast an. In beiden Bereichen, Schöneben und Haideralm gibt es ein „Kinderland“ mit Zauberteppich, Förderband usw., dazu natürlich auch 2 Rodelbahnen in Reschen und St. Valentin und im Skigebiet Schöneben eine „Snow- und Funline“.

Die Skibusverbindung ( Skipass ist als Fahrkarte gültig ) schließt das benachbarte Skigebiet von Nauders ( Österreich) mit ein, denn der Mehrtagespass ab 2 Tage gilt für beide Gebiete. Der Preisunterschied zwischen einem Skipass nur für Schöneben/Haideralm ( Erwachsen 3 Tage: 172,-) oder für die „Zwei Länder Skiarena“ ( Erw. 3 Tage: 181,- ) ist gering, lohnt sich aber für gute Skifahrer, denn damit sind insgesamt über 150 Pistenkilometer möglich.

Skilanglauf im Obervinschgau

Rund um den See und über den Reschenpass nach Nauders gibt es natürlich auch Langlaufloipen. Allerdings wirbt der Vinschgau mit vielen Sonnenstunden, einige Loipen sind daher nicht von Dauer, vor allem im Frühjahr. Man kann aber oben im Langtauferertal mit der „Höhenloipe“bis weit ins Frühjahr gute Langlaufmöglichkeiten finden, oder wie wir für einige Tage nach Schlinig umziehen.

Schlinig ist Mitte März tief verschneit

Bei Burgeis schlängelt sich die Straße bis auf 1800 m hoch, bis sie in U zu Ende ist. Am Rande des kleinen Dörfchens gibt es dann ein Langlaufzentrum mit Umkleidemöglichkeiten, Duschen und einem Geschäft mit Ausleihe.
Die Loipe, insgesamt 22km, wird täglich für klassisch und Skating präpariert. Es sind eigentlich 5 Rundstrecken ( 1, 2, 4, 6 und 9km ), die aber nach eigenem Gutdünken miteinander verbunden werden können, so dass man auf 22km kommt. Am Scheitelpunkt der 9km-Runde kann man in der Schlinigalm ( 1868m ) Pause machen. Die beiden kleinen Runden am Langlaufzentrum sind als Übungsrunden gedacht, weisen daher nur wenig Gefälle auf. Die anderen Runden, vor allem aber die große Runde bis zur Alm besitzt einige Anstiege und kernige Abfahrten.
Interessant ist auch ein sog. „Vollmond-Langlauf“ ( in diesem Jahr am 16.01.,13.02. und 13.03. 25 ). Die Schlinigalm war an diesen Tagen bis 21:00 Uhr geöffnet, die Loipe wurde erst um 22:00 Uhr präpariert.

Schlinig ist auch für Skitouren interessant, denn direkt aus dem Dorf gibt es leichtere Touren hoch zur Kälberalm ( 2137) und weiter zum Kälberberg ( 2736 ), oder über die Schlinigalm hoch zur Sesvennahütte ( 2424 ), in der man auch übernachten kann. Von dort gibt es dann für erfahrene Tourengeher interessante Ziele wie Fernerkopf ( 2791), Piz Rasass (2941) oder Piz Sesvenna (3205).
Die Sesvennahütte ist normalerweise von Anfang Februar bis Mitte April geöffnet. Aber sie ist immer gut besucht, denn der Aufstieg von Schlinig ist relativ problemlos und nur ca. 2 ½ Stunden.