Kals am Großglockner

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Manchmal darf es auch mal etwas mehr sein. Das Gradonna Mountain Resort in Kals am Großglockner ist wahrlich kein Schnäppchen, für Skifahrer aber wirklich optimal an die Piste gebaut.  So, wie das Gradonna als modernes Schloss über dem kleinen Dorf am Fuße des Großglockners thront, wirkt es etwas überdimensioniert. Besonders der hohe Turm schockt – Kals wurde deswegen sogar vom österreichischen Alpenverein aus dem Netzwerk der besonders naturbewussten „Bergsteigerdörfer“ ausgeschlossen. Wenn man näherkommt, wird natürlich schnell die wirklich optimale Lage deutlich. Das „Alpenresort“ – neben dem Hotel gibt es noch 41 am Hang verstreute Chalets- liegt direkt an der Piste, die vom Blauspitz herunterkommt. Ein eigenes Dörfchen im Wald sozusagen. Man fahrt direkt vom Skikeller los, auch Langläufer starten hier ihre Runde, kommt auch nach dem Skitag auf Ski wieder zurück – auf „Neudeutsch“ ski in-ski out! Etwas gewöhnungsbedürftig ist nicht nur der 11-stöckige Wohnturm- hier sind die Zimmer und Suiten untergebracht- im gesamten Hotelkomplex sind Holz, Loden, Filz und Glas mit einer fast minimalistischen Gestaltung kombiniert. Klare Linien, glatte Oberflächen, keine bemalten Bauernschränke oder „sepplhosenartiger“ Barock. Die Zimmer und Suiten sind eigentlich ein einziger Ausblick auf die verschneiten Berge, die Außenwand besteht nur aus Glas! Für Kinder ist das Gradonna wunderbar. Es gibt einen großen Kinderclub und direkt hinterm Haus einen kleinen Skihang für Anfänger, ein Familienschwimmbecken mit Rutsche, einen eigenen bunten Kinderspeisesaal, spezielle Kindermenues und vor allem viel Platz. Obwohl das Hotel ausgelastet war und auch viele Chaletgäste mit Kindern zum Essen ins Hotel kamen, war es erstaunlich ruhig – offenbar ein Ergebnis von Holz, Wollteppichen, Leinen und Loden als Wand- und Deckenverkleidung.

Erst 2008 wurden die Gondelbahnen hoch zum Cimaross gebaut und damit die bis dahin eigenständigen Skigebiete von Kals und Matrei verbunden. Das Skigebiet ist mit insgesamt 3 Gondel-, 5 Sesselbahnen und 5 Schleppern das größte der Osttiroler Skigebiete, insgesamt stehen über  50km Abfahrten zur Verfügung, dazu ein sehr weiträumiger Skiraum für off-piste. Auf der zweiten Etage, also oberhalb der Mittelstationen von Blauspitz und auch Cimaross sind die Pisten recht anspruchsvoll. Nur auf der Seite hinunter nach Matrei gibt es eine blaue Piste, alle anderen sind schwarz oder dunkelrot, schwächere Skifahrer sollten daher nur bis zur jew. Mittelstation hochfahren. Die Bahnen führen am Blauspitz und Cimaross bis auf 2300 bzw. 2400m, hier oben ist das Gelände eben anspruchsvoll, hochalpin. Ganz oben sitzt dann die „Adlerlounge“. Von der Terrasse hat man einen atemberaubenden Rundumblick- Großglockner und Großvenediger, die Hohen Tauern sind zum Greifen nah.                             Auf der Matreier Seite ist es etwas gemütlicher. Auch hier kann man natürlich von ganz oben bis ins Tal -Cimaross/Happeck- eine knackige,schwarze Piste nehmen, aber man findet auch viele rote und blaue Strecken. Das teilweise sehr steile Gelände schränkt leider die Wechselmöglichkeiten zwischen den beiden eigentliche nahe zusammenliegenden Gebieten auf der Kalser Seite etwas ein.

 

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Vom Hotel fährt man ein kurzes Stück zur Talstation ab, kommt dann von der Mittelstation der Blauspitzbahn über eine blaue Piste problemlos zur Talstation der Kalser Bergbahn und auch zum großzügigen Anfängerskigelände/Kinderland. Wenn man dann aber wieder ins Blauspitzgebiet oder auch zum Hotel zurückfahren möchte, gelangt man nur über 2 Schlepplifte und eine kurze Abfahrt zur Talstation und erst über die Mittelstation zur Hotelabfahrt, das ist etwas umständlich. Trotz dieser „kleinen Maulerei“ haben uns die Abfahrten im oberen Teil, oberhalb der Mittelstationen, unglaublich gut gefallen. Die Pisten sind breit, bieten Platz, sind teilweise richtig fordernd. Ab der Mittelstation der Kalser Bahn gibt es allerdings nur einen endlosen Ziehweg ins Tal.                                                                Unter dem Slogan „Spurwechsel“ bieten die Bergführer aus Kals ( bergfuehrer-kals.at ) Skitourenwochen an – das Skitourengebiet am Großglockner bietet wirklich für jeden Anspruch etwas. Langläufer starten auch direkt am Hotel, haben dann ca.30km Loipe zur Auswahl – entweder Richtung Großglockner zum Talschluss, oder aber in einem großen Bogen ums Dorf und dann bis Lesach und zurück.

P1090747Und wer dann noch die Zeit bis zum Abendessen überbrücken möchte, findet einen großen Spa-Bereich mit Innen und Außenpool, einen gut ausgestatteten Fitnessraum, sogar eine Boulderhalle gibt es. Der Tag beginnt mit einem großartigen Blick auf die Berge- auch der Speisesaal hat eine große Glasfront- und einem wirklich reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstücksbuffet. Der Tag klingt dann bei einem mehrgängigen Menü – eine gelungene Mischung aus Osttiroler Küche mit mediterranen und asiatischen Elementen- mit Salat- und Vorspeisenbuffet aus. Das Highlight war aber jedes Mal das Dessert – einfach grandios!