Rothaarsteig als Langlauftour

 

Quer durch´s Sauerland, der Rothaatsteig im Winter.

 

„Nichts stählt die Muskeln so sehr, nichts macht den Körper elastischer und geschmeidiger, nichts stärkt den Willen mehr, nichts macht den Sinn so frisch und frei wie das Schneeschuhlaufen“- so Fridtjof Nansen in seinem Bestseller „Auf Scheeschuhen durch Grönland“. So weit brauchen Sie gar nicht zu verreisen, um in eine völlig andere Welt einzutauchen, es reicht schon, Langlaufski und Rucksack zu schnappen und für 2 oder 3 Tage quer durch´s Sauerland zu laufen. Wir haben eine Strecke von Winterberg oder auch von Willingen bis ins Siegerland ausgesucht, die sich grob am ausgeschilderten Rothaasteig (ausgeschildert mit einem weißen liegenden R auf rotem Grund) orientiert, bestehende Loipen nutzt, teilweise aber auch „Querbeet“ durch ungespurten Schnee führt.                                      Am bequemsten reisen sie mit der Bahn nach Willingen, fahren dann auch wieder ab Siegen mit der Bahn nach Hause.                                                                                                                      In Willingen geht es ganz bequem mit der Seilbahn auf den Ettelsberg (831m), von dem sie einen herrlichen Panoramablick über das „Land der tausend Berge“ genießen. Dann geht es ein paar Kilometer leicht bergab (W 6) und über die Loipe (rot 2 oder 3), die dann an der Schutzhütte „Scheid“ geradeaus in die Loipe 5 (schwarz) übergeht. Ab hier verläuft die Strecke auch auf dem Rothaarsteig. Nach etwa einem Kilometer biegt die Loipe scharf nach links ab, sie bleiben aber auf dem Rothaasteig- evtl. ungespurt!-, der dann nach einer Rechts- und Linkskurve steil (anstrengend) zum Hillekopf (801m) ansteigt. Bei der dann folgenden Abfahrt müssen sie sich entscheiden. Entweder, sie bleiben auf dem breiten Forstweg, oder aber – als guter Skifahrer!- sie kürzen mit dem Rothaarsteig ab. Allerdings ist die kurze Abfahrt knackig und eng – denken sie daran, dass ein Rucksack manchmal ein Eigenleben führt!? Anschließend auf dem breiten Weg weiter bis zu einem auffälligen Panoramabild – Küstelberg sehen sie unten im Tal. Nach etwa 100 m wieder die Gewissensfrage: Umweg oder Diritissima!? In Küstelberg haben sie dann die ersten 10km. geschafft. Bergauf bergab geht es weiter über „Wagenschmiere“, und „Pastorenstein“ nach Winterberg.                                                            Diese 8 Kilometer bis hier sind nicht immer gespurt, Bei der Abfahrt zur „Wagenschmiere“ müssen sie etwas aufpassen, sie kommen „mit Schwung“ an eine Straße, die sie überqueren. Anschließend kann es bei warmer Witterung eine etwas sumpfige Stelle geben (Brettersteg).  Am Pastorenstein biegen sie nicht nach links ( Rothaarsteig führt zur Ruhrquelle ) ab, sondern laufen weiter geradeaus über die „Wachshütte“, kommen auf die Loipe „Grönebacher Holz“, laufen links herum bis zum Parkplatz „Haarfeld“, überqueren die Straße und laufen dann auf der „Kuhlenbergloipe“ – nach links!- Richtung Winterberg. Am Reiterhof queren sie die Straße, gelangen dann auf die Loipe „Rauher Busch“, von der sie dann über einen Verbindungsweg oberhalb der Skilifte auf die Brembergloipe stoßen.                                                                         Sie können natürlich auch –immerhin haben sie ja bis Winterberg mittlerweile fast 20 km in den Beinen- in Winterberg eine Pause einlegen und anschließend ein paar Meter durch die Stadt gehen, bis sie sich dann Richtung „Herrloh“ oder „St. Georg-Schanze“ orientieren und wieder im Wintersportgebiet landen. Als guter Skifahrer ist es jetzt am bequemsten, die Lifte und Abfahrten zu nutzen, um problemlos bis zum Bremberg zu gelangen. Sonst laufen sie unterhalb der großen Schanze geradeaus, bis sie oben am Waldrand auf die Brembergloipe stoßen. Die Brembergloipe führt nach einem steilen Anstieg unter dem Bremberglift hindurch, wo sie auch mit dem Schlepplift ankommen würden. Jetzt eine leichte Anfahrt hinunter, die Straße überqueren und sie stehen am Kahlen Asten. Der Rothaarsteig führt in einem Rechtsschwung hinauf, sie können sich aber auch den Nordhang per Schlepplift hochziehen lassen, überqueren oben eine Straße und laufen weiter geradeaus auf den Kahlen Asten hinauf. Wenn sie nicht die ganze Strecke, für die wir drei Tage veranschlagen, laufen möchten, können sie auch in Winterberg beginnen. Dann allerdings empfehlen wir, ab Siegen/ Bahnhof den Westfalenbus nach Bad Berleburg zu benutzen, weil sie dann einen direkten Anschluss nach Winterberg haben. Sie steigen dann an der Haltestelle Bobbahn/Kappe/Bremberg aus, überqueren die Straße und kommen problemlos in die Brembergloipe. Dann Abfahrt, Nordhang usw.                                                                                                                                   Vom Kahlen Asten geht es hinab nach „Lenneplätze“, entweder auf dem Rothaarsteig in einem großen Bogen oder etwas steiler (Weg X) geradeaus. Beide Varianten treffen sich wieder. An der Straße führt die Loipe dann nach rechts – geradeaus geht es zur Jugendherberge Neuastenberg (Übernachtungsmöglichkeit!) – und weiter über den Grenzweg oberhalb von Neuastenberg und Langewiese mit einer Abfahrt zur „Knäppchenkurve“. Anschließend führt ein kurzes Steilstück zur Hohenleyer Hütte (nicht immer geöffnet) und weiter zum Albrechtsplatz (ab Winterberg ca.10km). Die Straße wird überquert und die Loipe verläuft über „Friedensquelle“ und „Heidenstock“ weiter bis „Schanze“ (Gasthof/Übernachtungsmöglichkeit).Am „Heidenstock“ können sie auch links abbiegen (Skulpturenweg), eine kurze steile Abfahrt hinunterfahren und weiterlaufen nach „Kühhude“ (Gasthof). Von Schanze sollten sie nicht dem Rothaarsteig folgen, denn er führt relativ weit ins Tal –schlechte Schneelage! , sondern der Skispur folgen, die unter dem „Bischofsstab“ hindurch zum Skulpturenweg führt und an der „Millionenbank“ wieder auf den Weg nach Kühhude stößt. Es geht weiter über „Jagdhaus“ (Gasthöfe/Hotels), „Margarethenstein“, „Hahnenhäuschen“ zum „Rhein-Weser-Turm“. (Gasthof/Übernachtungsmöglichkeit , bis hier von Winterberg ca. 30km). Eine urige Alternative finden sie, wenn sie am „Margarethenstein“ rechts abbiegen (Weg X6 bis zur Wiggequelle), dort den Weg zum Alpenhaus (liegendes R auf gelbem Grund) nehmen. Die Hauptstrecke zwischen Grenzweg/Albrechtsplatz und Rhein-Weser-Turm ist fast immer gut gespurt, der Abstecher zum Alpenhaus allerdings in der Regel nicht. Die Mühe lohnt sich aber trotzdem, denn das urige Alpenhaus bietet Übernachtungsmöglichkeiten ohne fließend Wasser, dafür mit Waschschüssel und Wasserkanne! Die Verpflegung ist hervorragend, es gibt vor allem eine große Sonnenterrasse mit Panoramablick!                                                                                                      Wieder auf dem Hauptweg geht es am Rhein-Weser-Turm los mit einer knackigen Anfahrt ins Schwarzwassertal. Wer sich das nicht zutraut, bleibt auf der Höhe, biegt vor dem Steilstück (Hinweis: Waldschule) rechts ab (Weg mit rotem Dreieck) Richtung Panoramapark. Unter einer Unterführung hindurch und immer weiter dieser Kennzeichnung folgen, der Weg führt über „Schwarze Kreuz“ –nicht nach Heinsberg runterfahren!!- , „Vogelsberg“ zum NSG „Haberg“ (Schutzhütte ). Es ist natürlich ein ziemlicher Umweg, unter Umständen, weil ein Teil der Wegstrecke über einen Fahrweg verläuft, ist manchmal der Weg etwas „zerfahren“. Wenn möglich, sollten sie daher die Abfahrt ins Schwarzwassertal wagen; zur Not können sie ja auch die Skistöcke zwischen die Beine klemmen und „runterreiten“, mit den Stöcken dabei bremsen.  In diesem Zusammenhang ein paar Bemerkungen zur Skiausrüstung. Sie können natürlich, ein Teil der Route verläuft ja in gespurten Loipen, ihre schmalen LL-Ski benutzen. Besser geeignet sind allerdings etwas breitere Ski, sog. Cruiser. Ideal sind sog. back-country-Modelle- etwas tailliert, evtl. mit dünner Kante oder sog. S-bound-Ski –stark tailliert, sogar mit Rocker-Technologie; damit lassen sich Abfahrten natürlich sehr gut hinunterfahren. Bei den Stöcken sollten sie auf Stabilität achten, nicht nur, um damit „reitend“ abzufahren. Ein Sturz ist immer drin und leichte LL-Stöcke brechen schnell. Ersatzstöcke als Teleskopstöcke lassen sich problemlos am Rucksack befestigen.                                                                                                 Die Route durch das Schwarzwassertal trifft an der Schutzhütte „Haberg“ auf die Fahrstraße, der sie dann (nach links) folgen und zum“ Dreiherrenstein“ (Schutzhütte ) hochsteigen. Von dort gibt es eine Abkürzung über den „Riemen“ (Weg X10/rotes Dreieck), wobei sie aber eine recht steile Abfahrt durch einen Hohlweg meistern müssen. Der „normale“ Weg macht eine große Kurve, verlangt aber auch eine gewisse Standfestigkeit auf einer Abfahrt zur Furt/Brücke der Elberndorfer Baches. Der Weg ist allerdings recht breit. Anschließend treffen sich beide Wege wieder und es geht Richtung Ferndorfquelle. Die Hinweisschilder ( Gasthof Nies/ Helmuts Rothaahütte ) ignorieren, denn die Hütte ist nur im Sommer geöffnet, der Gasthof liegt unten im Tal.                                                                                                                                                        Vom breiten Weg geht es dann links hoch Richtung Ferndorfquelle/Ginsburg. Ab hier verläuft häufig eine Skispur bis zum Forsthaus und der Ginsburg. In der Remise der Ginsburg können sie dann zur Belohnung bei Willi einen Tee oder Glühwein zu sich nehmen, bevor es anschließend auf die letzte Abfahrt zum Bahnhof Vormwald geht. Dort in die Rothaarbahn und zum Bahnhof Siegen.

Die verschiedenen Abschnitte: Willingen- Küstelberg 9 km, Küstelberg- Winterberg 10 km,  Winterberg – Lenneplätze 4,5 km, Lenneplätze – Schanze 18 km, Lenneplätze – Jagdhaus 24km, Jagdhaus – Rhein-Weser-Turm 8 km, Rhein-Weser-Turm – Ginsburg 15 km.                      Je nachdem, welche Strecke sie nun wählen, können sie in Winterberg, Lenneplätze (altern. Jugendherberge Neuastenberg), Schmallenberg-Schanze, Jagdhaus und im Rhein-Weser-Turm (altern. Alpenhaus) übernachten.