Funktionelle Skitourenbekleidung; Lüftung und wasserdicht, die atmungsaktive Membrane

Tourenbekleidungen müssen natürlich bequem sein, sollen evtl.noch ganz passabel aussehen, müssen vor allem aber gut gegen Schnee/Regen schützen und auch Wärme und Schweiss problemlos verdunsten lassen. Ohne eine wasserdichte, atmungsaktive Funktionsjacke und -hose macht eine Skitour keinen Spaß!

Auf dem Papier ist dieser scheinbare Widerspruch- von außen soll keine Feuchtigkeit eindringen, von innen aber Luft/Schweiß entweichen- kein Problem. Alle Hersteller versprechen diese Eigenschaften – manchmal auch sehr verklausoliert als „dynamische Atmungsaktivität“. In der Praxis zeigen sich dann allerdings schnell Unterschiede, denn häufig wird primär „Feuchtigkeit“ nach außen gelassen, „nur“ erhitzte Luft bleibt drinnen. Wasserdichtigkeit ist nicht das Problem , denn unseren „Duschtest“ ( Foto ) haben sehr viele Jacken und Hosen bestanden, der Unterschied zeigte sich erst unterwegs im Schnee. Viele der „atmungsaktiven“ Membrane oder Beschichtungen funktionieren nämlich erst, nachdem man richtig „im Saft steht“, es wird hauptsächlich Feuchtigkeit nach außen transportiert, Körperwärme bleibt drin. Bis es dann soweit ist, wird’s warm!

Die von uns ausprobierte „Dry.Q Elite-Membran“, die die Fa. MountainHARDWEAR verwendet, bietet wirklich optimalen Wetterschutz. Diese Membrane macht die Kleidung nicht nur tatsächlich wasserdicht und atmungsaktiv, sondern „air-permeable“ – Luft, und nicht nur Feuchtigkeit, kann jederzeit nach außen gelangen..Der Sportler muss nicht erst schwitzen, damit der Lufttransport funktioniert. Bei unserer Kombination, bestehend aus dem KEPLER-Jacket und der SNOWPOKALYPSE-Pant, handelt es sich um ein sog. Dreilagenmaterial – die Außenhaut hält Wind und Feuchtigkeit ab, die sog. „air-permeable-Membrane“ ermöglicht einen permanenten Luftaustausch, innen ist dann noch ein Futter ( und integrierte Innentaschen ) aufgeklebt. Wir ziehen solche Dreilagenjacken vor, weil drei Lagen sich gegenseitig verstärken und dieses Material insgesamt strapazierfähiger ist. Hose und Jacke sind bequem und weit genug geschnitten, um auch bei Kälte noch etwas drunter zu ziehen, verzichten auf modischen Schnick-Schnack. Positiv fiel uns auf, dass der Stoff nicht „wie Folie knistert“, er ist weich, fühlt sich fast an wie ein „antiker“ Baumwollstoff. Die integrierte Kapuze lässt sich sehr gut über einen Schnürzug dem Kopfumfang anpassen, sie besitzt einen steifen, seitlich heruntergezogenen Schild, der Wind und Schnee abhält. Der Kragen ist schön hoch und fest verschließbar, ist durch Fleece innen abgedeckt. Fleece gibt es auch an den Ärmelbündchen, hier herausziehbar mit Daumenlasche. Die Jacke besitzt drei Taschen -eine Brusttasche, zwei hochgesetzte Taschen- sie sind auch bei einem Hüftgurt noch gut zugänglich. Zusätzlich zur ausgezeichneten Atmungsaktivität gibt es noch lange Ventilationsreißverschlüsse an Hose und Jacke -sog. Pitzips ( Foto ). An den Seiten und an der Innenseite der Ärmel hat MOUNTAIN HARDWEAR sogar besonders weichen Stoff eingesetzt, um die manchmal etwas geringere Flexibilität der langen Lüftungsreißverschlüsse zu kompensieren. Pfiffige Details der Hose sind die seitl. Reißverschlüsse,die sich als Lüftungsöffnungen von oben und von unten öffnen lassen. Die Hose lässt sich auch aus- oder anziehen, ohne die Stiefel ausziehen zu müssen. Dazu passen auch die innen liegenden Schneemanschetten, die sich vollständig ( Klettbänder/Druckknopf ) öffnen lassen.( Foto ) Alle Reissverschlüsse sind wirklich DICHT !

                                                           

 

Das Feejoch ( 3880m )-140 m unterhalb des Allalin ( Foto bei schönem Wetter! )- war das Zeil unseres Praxistests Ende April. Bis hier oben soll übrigens eine neue Seilbahn gebaut werden, die die Uraltbahn Felskinn ersetzt. Die neue Bahn soll vom Parkplatz starten, damit hätte dann die „Latscherei“durch´s Dorf ein Ende. Von SaasFee ( 1800m ) ging es 2000 schweißtreibende Höhenmeter hoch bei ausgesprochenem „Mistwetter“-Dauerregen in SaasFee, unterwegs Schneeregen/ Nassschnee, oben dann heftiger Wind und dichtes Scheetreiben – aber wir waren ja nicht zum Vergnügen unterwegs!? Wir hätten gern vom Feejoch einen Blick auf´s Matterhorn geworfen , aber man konnte kaum die eigenen Skispitzen erkennen. Aufgrund der schlechten Witterung und der wenigen Gäste wurde der Liftbetrieb bereits eingestellt, wir konnten daher problemlos über die nicht mehr präparierten Pisten aufsteigen. Der Rest der Ausrüstung bestand aus Bewährtem: Ski/Bindg. Dynafit ( Baltoro ), Schuhe von Scarpa ( Maestrale ), Merino-Funktionskleidung.

Unterwegs gab es keinerlei Beanstandungen, die Kleidung hielt, was sie versprach! Oben dann kein Kleidungswechsel, nur alle Reißverschlüsse zu, Felle ab, Bindung/Schuhe auf Abfahrtsmodus, Helm und Skibrille auf – und ab ging´s!