OutDoor Friedrichshafen 2017, Trends, neue Produkte

Die OutDoor in Friedrichshafen ist die weltweit größte und wichtigste Outdoor-Messe; „als Marktplatz und Kompass für eine weltumspannende Branche hat die 24. OutDoor mit viel Sonne und einzigartiger Atmosphäre ihre Rolle als Europas wichtigste Leitmesse eindrucksvoll unterstrichen“, bilanziert Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, den viertätigen Branchengipfel, der am Mittwoch, 21. Juni 2017, zu Ende ging. Insgesamt präsentierten auf der diesjährigen OutDoor 965 Aussteller 21 412 Fachbesuchern (2016: 21 507) aus 90 Nationen neue Produkte; Produkte sowohl aus den Kernbereichen des Outdoor-Marktes wie auch aus den neuen sog. OutDoor Plus-Bereichen Lifestyle Collection, HangOut, Water Sports und Running. Und Outdoor ist nicht immer nur das große Abenteuer in der Ferne oder an den angesagten Plätzen, das neues Schlagwort heißt Microadventure; das kleine Abenteuer im Alltag, nach Feierabend, am Wochenende, vor der Haustür, zu Fuß, mit dem Rad, im Boot, beim Bouldern in der Halle.
Und Outddor ist zurück in der Erfolgsspur, nach etwas mageren Jahren ist der Verkauf insgesamt 2016 preisbereiningt um ca. 3% gestiegen, wobei hiervon auch der stationäre Einzelhandel profitierte.
Die neuen OutDoor Plus Bereiche:
OutDoor Plus – Lifestyle Collektion bzw. Urban-Outdoor hat ja eigentlich in den letzten 2  Jahren immer schon bei vielen Bekleidungs- herstellern eine wichtige Rolle gespielt; die „stadttaugliche“ Oberbekleidung ist doch seit Jahren schon z. B. bei Jack Wolfskin ein ganz wichtiger Faktor – auch in der Werbung.
„Die Outdoor-Branche stellt sich auf die Zukunft ein und das Potenzial ist groß: Immer mehr Menschen wohnen weltweit in Metropolen und … Urban Fashion ist mittlerweile weder aus den Städten noch aus dem Outdoor-Markt wegzudenken. Der Berg fasziniert, aber die Stadt macht das Geschäft. Schon heute ist die Tendenz eindeutig und die Zukunft wird es noch deutlicher zeigen; … die Schnittmenge der beiden Märkte ‚Mode‘ und ‚Outdoor‘ wird immer größer“ – Pressetext OutDoor Friedrichshafen.

Foto: Schöffel

OutDoor Plus – HangOut; „draußen sein, mit Freunden abhängen und einfach eine gute Zeit zusammen haben! Im HangOut Bereich auf der OutDoor geht es genau darum. Wir können nicht immer die höchsten Berge besteigen und die entlegensten Trails entdecken, manchmal reicht es schon gemeinsam in der Natur zu sein, auf dem Gasgrill ein Outdoor-Dinner zu zaubern, ins Lagerfeuer zu schauen oder in einer Hängematte unter tausend Sternen zu schlafen – Hauptsache wir sind draußen!“ So beschreibt die Messeleitung diesen neuen Outdoor-Bereich im Pressetext. Neben Aktivitäten, Anstrengung, Gipfelerfolgen und Rekorden, neben Adrenalin und Geschwindigkeit gibt es auch Gemütlichkeit, Genuss und Spaß als Basis für Outdoor Erlebnisse; ein entschleunigtes Outdoor-Erlebnis.
Ein spezielles Equipement für Outdoor-Küche und Geselligkeit stellt die Firma Petromax aus Magdeburg vor:

OutDoor Plus – Water Sports wurde auf der diesjährigen OutDoor Messe stark durch StandUp Paddeln geprägt/dominiert. Hier gibt es aber auch z. B. mit der Boot andere Plattformen, auf denen sich Aktivitäten auf dem Wasser traditionell präsentieren, eine weitere Messe ist hier sicherlich nicht ganz so attraktiv für die Firmen, entsprechend klein ist dieses Segment auf dr OutDoor. Ohne Zweifel gehören große Bereiche des Wassersports zum Outdoor-Markt, aber die Grenze ist hier sehr diffus bzw. beliebig: Stand Up Paddeln ist Outdoorsport, Segeln dagegen nicht?? Kanu-und Kajaksport ist auf der OutDoor nur rudimentär vertreten, was ist mit Rudern, kein Outdoor??
Die Öffnung der OutDoor in Richtung Wassersport ist unserer Meinung nach nicht sehr gelungen bzw. nicht unbedingt logisch. Der Fachhandel wird sich auch schwer tun, Wassersportartikel ins Sortiment aufzunehmen; …  wenn, dann muss ja auch das Boot oder SUP Board präsentiert werden; 1 Boot oder Board?? – Globetrotter ist hier eher die Ausnahme und Decathlon als sog. Discounter wird ja eh nicht so gern als Referenz bemüht.

ONAK wurde auf der OUTDOOR 2016 als Startup Unternehmen für dieses jetzt produktionsreife Kanu mit einem Award ausgezeichnet: Es ist haltbar und flexibel genug, um unzählige Male zusammengefaltet und entfaltet zu werden. Das Honeycomb – Curv™ Polypropylenmaterial ist robust und vollständig rezyklierbar, Honeycomb-Luftzellen verleihen ihm so viel zusätzlichen Auftrieb, dass es schwimmen bleibt, auch wenn es völlig mit Wasser überflutet ist. Zusammengefaltet lässt es sich im Kofferraum verstauen, die „Kiste auf Rädern“ misst gerade mal 40 cm x 120 cm x 25 cm und wiegt 17 kg. In weniger als 10 Minuten lässt sich diese Kiste zu einem voll funktionsfähigen Kanu entfalten; 465 cm lang und 85 cm breit, Zuladung bis 250 kg.

OutDoor Plus – Running; siehe detaillierter Bericht.


 

 

 

965 Aussteller mit mit zigtausend Produkten in 11 Hallen + Freigelände + Ost-und Westfoyer: Der Outdoor – Markt wächst, er ist bunt und vielfältig, Leichtbau/Gewichtsreduzierung, Funktionalität und auch Nachhaltigkeit sind weiterhin zentrale Motoren der Entwicklung. Bei aller Vielfalt der Produkte, spektakulären Innovationen, Gewichtsreduzierung und Umweltüberlegungen stehen bei dieser Messe aber vor allem auch die wirtschaftlichen Überlegungen der Fachhändler im Mittelpunkt: Was lässt sich verkaufen? Und trotz Kletter- und Bouldertrend, trotz SUP Begeisterung und Speed–Hype – rund 35% des Umsatzes im Outdoorbereich wird im Segment Wandern realisiert, die Sortimentsbereiche Schuhe, Rucksäcke und Bekleidung sind nach wie vor die zentralen Kundenmagneten und hier ist die ältere Generation ein gewichtiger Faktor: Die grauhaarigen Jack Wolfskin Träger im Herbst am Nordseestrand sind hierfür nur ein Beispiel.