Europaweg Grächen Zermatt
Dank der neuen mit 494 m längsten Fussgängerhängebrücke der Welt ist der international bekannte und bei Wanderern so beliebte Europaweg wieder durchgängig begehbar.Die bisherige Hängebrücke wurde 2010 durch Steinschlag beschädigt, eine zeitaufwendige und anstrengende Umgehung machte den Europaweg uninteressant.
Der Höhenweg im Kanton Wallis führt von Grächen zunächst beinahe eben nach Gasenried, bevor es bei der Verzweigung zur Bordierhütte steil hinauf zum Grat geht. Hoch über dem Mattertal – durchgehend oberhalb von 2400m – erreicht der Weg bald den „Grossen Graben“ und führt bald danach oberhalb von Randa zur Europahütte; kurz danach quert der Weg dann das Grabengufer, eine
Geröllflanke, die jetzt von der neuen Fussgänger-Hängebrücke in einer Höhe von 85 Metern überquert wird. Zu der grandiosen Aussicht gesellt sich ein leichter Nervenkitzel, da sich der Abgrund durch die Trittgitter gut einsehen lässt, die neue Brücke verfügt aber nach Angaben der Herstellerfirma Swissrope über ein besonderes Dämpfungssystem, so dass sie kaum ins Schwingen gerät.
Weiter geht es in Richtung Täschalp mit dem Abzweig nach Täsch oder noch weiter bis Zermatt. Diese insgesamt 36 km sind eine tolle 2-Tages-Tour mit Zwischenübernachtung in der Europahütte.
Die neue Hängebrücke wurde mit Hilfe der Trägergemeinden Grächen, St. Niklaus, Randa, Täsch und Zermatt sowie zahlreicher Sponsoren realisieren. Die Kosten für das Bauwerk beliefen sich auf rund 750’000 Franken. Ein Grossteil der Summe sei von Sponsoren gedeckt worden, teilte Zermatt Tourismus mit. Getauft wurde die Brücke dann nach ihrem Hauptsponsor auf den Namen „Charles Kuonen Hängebrücke“.
Details zur Europaweg-Fussgängerhängebrücke Charles Kuonen:
Brückenlänge 494 m
Höchster Punkt 85 m
Breite 65 cm
Tragseildurchmesser 53 mm
Gewicht der Tragseile 8 Tonnen
Bauzeit ca. 7 Monate
Ein kurzer Exkurs zum Thema ‚Brücke‘: (entnommen der Rede des Hauptsponsors zur Eröffnung der neuen Brücke)
„Brücken faszinieren die Menschen seit je her. Sei es als Wunderwerke und ihrem praktischen Nutzen oder wegen ihrer symbolhaften Bedeutung:
– Brücken verbinden Menschen, die vorher voneinander getrennt gewesen sind bzw. die nur auf Umwegen zueinander finden konnten;
– Beim Überqueren einer Brücke hinterlässt der Mensch immer auch Spuren seiner Vergangenheit, Spuren des Lebens;
– Für mich selber symbolisiert die neue Hängebrücke ebenfalls den Übertritt von meinem aktiven Berufsleben ins Pensionsalter; den Übergang in einen Lebensabschnitt in ‚ruhigere Gewässer‘; dies verbunden mit nichts Schönerem, als durch den Namen der Hängebrücke am Europaweg Spuren des Lebens zu hinterlassen!“
Charles Kuonen, Zermatt, 29. Juli 2017
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