2 SlalomCarver der Spitzenklasse: Rossignol Hero Elite ST Ti und Dynastar Speed Zone Ti 16

Beides sind mit ihrer Mittelbreite unter 70 mm fast schon traditionelle SlalomCarver; sportliche Ski für den ganzen Skitag, reine Pistenski mit viel Zug auf der Kante, aber auch – dank der schmalen Heckform – Ski für den klassischen Fersenschub. Beide Ski können auf der Piste alles, und das auch sportlich schnell und mit sattem Kantengriff: Harter Schnee, lockere Neuschneeauflage, zusammengeschobener Schnee … ; die Ski lassen sich sehr leicht und locker drehen, führen sicher auf der Kante, reagieren sehr direkte auf Kniearbeit und Drehimpulse – tolle Ski für das Spiel mit dem Gelände.

Rossignol Hero Elite ST Ti:
157, 162, 167, 172 cm Länge
Taillierung 122/68/104, Radius 13 m /167 cm
UVP: 799,99 € bzw. 749,99 €, je nach Bindung

Der Rossignol Hero Elite ST Ti ist mit PROP TEC, CASCADE TIPP und POWER TURN ROCKER ausgestattet, mit Holzkern + Titanal Sandwichbauweise – ein technisch aufwendig gebauter Ski, der Worldcup Technik mit „Normalstandards“ wie Rockerschaufel sehr konstruktiv kombiniert.

 

Prop Technologie: Um die Schwungauslösung und die Kraftübertragung zu verbessern, hat Rossignol die Prop Tech Technologie entwickelt. Dabei wird der obere Titanalgurt kurz vor der Schaufel der Länge nach eingeschnitten; auf dem Deckblatt zwischen der Bindung und der Schaufel des Skis ist diese Technologie mit den drei Strichen markiert.
Power Turn Rocker: 10% Anteil Rocker unterstützt die Schwungeinleitung, die 90% Vorspannung sorgen noch ausreichend für Kraft und Kantengriff; der Übergang von Rocker auf Chamber ist auf der Lauffläche markiert.
CASCADE TIP: Die beiden obersten Schichten in der Schaufel – Titanal + Glasfaser – sind versetzt aufgetragen. Ziel ist eine Verringerung der Trägheit und des Gewichts der Schaufel, um einen lebhafteren, wendigeren Ski zu erhalten. Andererseits gibt aber dernach hinten verschoben eingebaute Titanalgurt noch genügend Schaufeltorsion für einen effizienteren Griff und eine sehr präzise Kurvenführung.


Der Ski hat mich absolut überzeugt, er lässt sich ganz entspannt und locker bei gemäßigtem Tempo fahren, bei schnellen Schwünge auf der Kante reagiert er direkt und dynamisch auf Bewegungsimpulse und Belastungswechsel; ein sehr sportlicher Ski ohne „Allüren“, gutmütig, agil und stabil – so macht Skifahren Spaß!
Der Testski war 157 cm lang; für lange Schwünge auf unruhiger Piste – Neuschnee + Schneehaufen … – ist sicherlich eine längere Version besser , ohne dass der Spaß bei Kurzschwüngen verloren gehen würde; ich – 182cm / 80 kg – würde mir doch eher die 167 cm oder vielleicht sogar die 172 cm Version kaufen.

Dynastar Speed Zone Ti 16:
158, 163, 168, 173 cm Länge
Taillierung 121/67/105, Radius 13 / 168 cm
UVP: 799,99 € bzw. 749,99 €, je nach Bindung.
Der Dynastar Speed Zone Ti 16 ist dem Rossignol Slalomcarver sehr ähnlich; beide kommen ja aus der Rossignol Group und stimmen in Bezug Taillierung, Aufbau und auch Stärken weitgehend überein. Dynastar stattet diesen Ski mit diversen modernen aus der Renntechnologie entnommenen Futures aus:
Sandwich-Bauweise aus Holzkern, Glasfaser und 2 Titanalgurten,
active suspension“ Technologie Powerdrive, Tip- Rocker                                                                        mit sehr kurzer Abrundung der Schaufel.

Der Ski – das Testmodell war 168 cm lang – begeistert durch leichte Schwungauslösung, sehr gute Führung auf der Kante, große Laufruhe auch bei langen Schwüngen und eine hohe Agilität; ein Ski, der Spaß macht – und das den ganzen Tag. Dynastar: „Der Race Slalom-inspirierte, SPEED ZONE 16 Ti vereint Weltcup Präzision mit reibungsloser, reaktionsschneller Skikontrolle für die komfortabelsten und flüssigsten Carvingschwünge am Schnee. Die im Rennlauf Atelier entwickelte Powerdrive-Technologie garantiert den natürlichen Flex des Skis für reibungslose, dynamische Kraft, Kantengriff und präzise Kontrolle am Schnee.“

Da beide Ski sehr ähnlich sind, gibt es aus meiner Sicht im direkten Vergleich auch keinen wirklichen Favoriten, während der Rossignol Hero Elite ST Ti bei hohem Tempo und starkem Kanteneinsatz/starker Kniearbeit etwas mehr Rebound/aktive Unterstützung beim Umkanten gibt, punktet der Dynastar Speed Zone Ti 16 dafür leicht bei der Laufruhe. Letztendlich würde ich mich – Skifahren ist Kniefahren – dann für den Rossignol Ski entscheiden, zum großen Teil sicherlich auch durch die Optik bedingt. Auf jeden Fall aber ausgestattet mit der SPX Version der Look Bindung – siehe unten, der lange Hub der „Kolbenversion“ des Fersenautomates ist überzeugend.

Beide Ski waren mit der Look SPX 12 Dual WTR Bindung ausgestattet; eine Bindung mit maximaler Kraftübertragung, Präzision und Kontrolle, der deutlich nach oben stehende Federkolben des Fersenautomates bietet maximale Stoßdämpfung, um Fehlauslösungen zu vermeiden. Aber gerade bei dieser Konstruktion ist ein realistischer Einstellwert von zentraler Bedeutung, ansonsten verpufft dieser hohe Sicherheitsaspekt und der Fersenautomat löst auch bei hohen Kräften nicht aus!
Die Bindung ist mit dem sog. Der DUAL Standard ausgestattet, er ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Umstellung auf den Sohlentyp und macht die Bindung mit WTR (Walk-to-Ride)- und Alpinsohlen kompatibel; mit der Einstellschraube wird die Gleitplatte der Bindung angehoben bzw. abgesenkt.
Und die Bindung ist mit einer deutlichen – 20 mm – Standerhöhung ausgestattet, für diese Ski absolut passend, die legendäre Carvingplatte lässt grüßen.