Silvretta Montafon – Saisoneröffnung mit Weltcup-Rennen

Die Eröffnung der Skisaison Mitte Dezember zünftig und rasant mit 2 Cross Weltcup Rennen – AUDI FIS Ski Cross World Cup und FIS Snowboard Cross World Cup, das hat im Skigebiet Silvretta Montafon und in Schruns schon Tradition, so auch zur Saisoneröffnung 2017/18; vom 14. bis 17. Dezember gab es am Seebliga Sesselift auf der Kapellelpe oberhalb von Schruns spektakuläre Weltcup Cross Rennen und am 16. Dezember in Schruns ein Weltcup Open-Air Konzert der schwedischen Band MANDO DIAO – ein Saisonauftakt der Superlative.

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Wir haben uns bei dieser Gelegenheit das Skigebiet Silvretta Montafon ausführlich angeguckt; 36 Bahnen und Lifte und 140 Pistenkilometer sind erst einmal die nüchternen Zahlen;

damit ist das Gebiet Silvretta Montafon nicht ganz in der Spitzenliga der größten österreichischen Gebiete vertreten, aber es nimmt sicherlich aufgrund der vielen Freeride- und Skirouten und diverser Spezialangebote für die Piste ein Sonderstellung ein: Silvretta Montafon ist ein Skigebiet für intensive Bergerlebnisse:

Foto: Silvretta Montafon/Daniel Zangerl

Freeride Safety Check: Jeden Montag 13.00 Uhr Freeride Center Grasjoch, Treffpunkt für praxisnahes Sicherheitstraining; Übung im LVS Trainingssuchfeld, Auslösung eines ABS-Lawinenairbags, … + Vorstellung diverser Freeriderouten, 49,- €.
FREERIDE ABENTEUERTAG: Jeden Dienstag und Donnerstag 8.30 Uhr Valisera Bahn Talstation St. Gallenkirch, geführtes Freeriden, Dauer ca. 5 Std, 70,- €

 


GIPFELSTURM ZAMANGSPITZE:
Jeden Freitag 8.20 Uhr VALISERA Bahn Talstation St. Gallenkirch, geführte Tour mit Aufstieg zur Zamangspitze, Variantenabfahrt nach St. Gallenkirch, 49,- €
SKITOUR: Jeden Mittwoch 8.30 Uhr Valisera Bahn Talstation, geführte Skitour mit leichtem Aufstieg + Variantenabfahrt, Dauer ca. 4 Std, 50,- €
SONNENAUFGANSFAHRTEN:
HOCHJOCH-TOTALE; Mittwoch 7.25 Uhr Garjochbahn Talstation St. Gallenkirch, 36,- €; die HochjochTotale ist der Klassiker der Sonnenaufgangsfahrten; vom Alpilagrat auf 2.430 Metern – dem höchsten Punkt der Silvretta Montafon – geht die Abfahrt 1.700 Höhenmeter bis ins Tal nach Schruns, gefolgt von einem Bergfrühstück zum Auffüllen der Kraftreserven. Programm: Bergfahrt von St. Gallenkirch bis zur Hochalpila Bahn Bergstation (höchster Punkt des Skigebietes auf 2.430 m), längste Talabfahrt Vorarlbergs auf frisch präparierten Pisten, professionelle Guides, anschließendes Bergfrühstück im Kapellrestaurant.
NOVA EXCLUSIVE; Freitag 7.20 Uhr Versettlabahn Talstation Gaschurn, 36,- €.
LÄNDLE FRÜAH SPORT; Samstag ab 7.30 Uhr Zamangbahn.
Darüber hinaus gibt es die ABENTEUER IGLU NACHT und PISTENBULLY FAHREN als spezielles Angebot.
Und letztendlich noch die FUNZONE MONTAFON als besonderes Angebot für Freerider und Freestyler
Am Sessellift auf den Fedakopf oberhalb von St. Gallenkirch gibt es keine klassisch präparierte Piste, sondern einen gigantischen Snowpark und den einzigen Freeridecross Österreichs und jeden Menge Platz für Freeride-Runs.

 

 

Näheres Infos zu diesen Angebot in der Broschüre Winter 2017/28, Preise und Bergerlebnisse oder/und unter https://www.silvretta-montafon.at/de/urlaub-planen/bergerlebnisse.
Insgesamt ein starkes Angebot mit hohem Erlebnispotential, Silvretta Montafon präsentiert sich engagiert als Gebiet für intensive Bergerlebnisse.

Dem gegenüber präsentiert sich Silvretta Montafon aber auch in Hochsaison Zeiten wie z. B. Weihnachten-Neujahr, Fasching und auch Ostern und auch sicherlich an manchen Wochenenden als Gebiet mit unangenehmen Engpässen und damit Wartezeiten und definitiv zu wenig Hütten und Berggasthöfen – zumindest bei Wetterbedingungen, bei denen nur die Raucher draußen pausieren. Einer meiner Sesselliftnachbarn, Dauergast mit 13 jährigen Zwillingen: „Es hat hier brutal wenig Platz auf den Hütten bei gutem Betrieb und kaltem Wetter!“
Engpässe und Wartezeiten in Hochsaison Wochen haben auch damit zu tun, dass im Gebiet Silvretta Montafon noch einige ältere Seilbahnen und Sessellifte auch an zentralen Stellen in Betrieb sind, deren Beförderungskapazität doch begrenzt ist – so z. B. die Hochjoch Bahn in Schruns und die Versettla Bahn in Gaschurn.
Die Silvretta Montafon GmbH ist allerdings emsig dabei, hier nach und nach zu erneuern; nachdem im Dezember 2016 die Silvretta Sesselbahn eröffnet wurde – „mit zwei Kilometern Länge ist sie eine der längsten und mit 5,5 m/s sogar die schnellste 8er-Sesselbahn in Vorarlberg“, ist jetzt die Talstation der Versettla Bahn in Gaschurn an der Reihe: Die Silvretta Montafon GmbH investiert rund 4,9 Millionen Euro in den Ausbau des touristischen Angebots: Anstelle der „Alten Talstation“ der Versettla Bahn wird bis zum Beginn der Wintersaison 2018/19 ein Neubau errichtet.“ So die Presseerklärungen der Seilbahngesellschaft.

Wir haben allerdings Mitte Dezember von Andrang, Platzmangel oder Wartezeiten nichts gespürt; in dieser absoluten Vorsaison und bei reichlich Naturschnee konnten wir das Skigebiet ausgiebig testen – bei Sonne, Schneefall und Nebel.

Das Hochjochgebiet – Schruns, Kapellalpe, Kreuzjoch, Grasjoch – hat sehr schönen Abfahrten mit teilweise 700 – 1000 Höhenmetern. Vom Kreuzjoch, von der Schrunser Seite mit der modernen Panorama Bahn erreichbar, z. B. abwärts zur Talstation dieser Bahn, zur Mittelstation der Hochjochbahn oder auch auf der Abfahrt HOCHJOCHTOTALE – die längste Talabfahrt Vorarlbergs, s. o.  Leider war die Talabfahrt in unserer Vorsaison noch nicht geöffnet. In der Hauptsaison ist diese tolle Abfahrt dann allerdings immer nur mit Blick auf die Uhr zu genießen: Unten in Schruns steht dann die alten Großkabinenahn Hochjoch I und davor wahrscheinlich häufig eine lange Schlange; hier sollte man sich auf jeden Fall bei Ortskundigen schlau machen, eventuell ist der Skibus zur Zamag Bahn oder sogar nach St. Gallenkirch zur Grasjoch Bahn die angenehmere Variante.
Die Abfahrten im Hochjochgebiet sind insgesamt relativ breit , sehr abwechslungsreich und durch weg gut ausgeschildert. Eine der Abfahrten vom Kreuzjoch Richtung Kapellalpe / Schruns führt durch den Hochjoch Skitunnel, den mit 476 Metern längsten Skitunnel der Welt. Hoch zum Kreuzjoch geht es seit dem Winter 2014/15 mit der relativ neuen (2014/15) Panoramabahn, eine Achtergondelbahn mit Sitzheizung und WLAN.
Vom Kreuzjoch aus kann man auch ganz entspannt und über breite Pisten zur Grasjochhütte und Grasjoch Bahn abfahren, allerdings nur rund 400 Höhenmeter zur Bergstation der Bahn! Eine Talabfahrt gibt es leider nicht.

Das Thema Talabfahrten ist insgesamt so etwas wie die Achillesferse des Silvretta Montafon Gebietes:
Talabfahrt nach Schruns? Ja, tolle Abfahrt – s. o. HOCHJOCHTOTALE; aber dann wartet unten in Schruns die alte Großkabienbahn!
Talabfahrt Zamang Tal? Nein!
Talabfahrt Grasjoch Tal / St. Gallenkirch? Nein!
Talabfahrt vom NOVA Gebiet nach Valisera Tal / St. Gallenkirch? Ja, eine blaue Abfahrt, lange Wege, aber immerhin auf Ski!
Talabfahrt Versettla Tal / Gaschurn? Ja, aber ab Mittelstation der Versettla Bahn eine rote Skiroute, die auf reichlich Naturschnee angewiesen ist.
Dieses Manko macht dann natürlich auch den Wechsel von einem Teilgebiet – z. B. HOCH – in das andere – NOVA – immer auch zu einer kleinen logistischen Aufgabe: Nehme ich für den Wechsel von NOVA zum HOCHJOCH die Bahn oder den Skibus oder für den Wechsel anders herum, fahre ich nach Schruns ab und dann mit dem Bus bis St. Gallenkirch, oder fahre ich mit der Grasjoch Bahn runter und dann gleich wieder mit der Valisera Bahn rauf?

Das Teilgebiet NOVA oberhalb von Gaschurn und St. Gallenkirch bietet auch sehr schönen Abfahrten von max. 2300 m Höhe bis auf ca. 1600m; viele rote und blaue Abfahrten, die vom Kamm zwischen Schwarzköpfle und Gampapinger Berg ins Alpe Nova Tal führen oder auch auf der Rückseite des Schwarzköpfle zum Sessellift Heimspitz oder Sonnen Bahn. Hier oben verteilt sich der Betrieb auch in der Hauptsaison sicherlich ganz gut, auf dem Rückweg nach Gaschurn lauert dann allerdings bei Hochbetrieb ein Engpass: der Nova Sessellift hoch auf den Gaschurner Sattel ist zwar ein moderner 6er Sessel, aber trotzdem ein Nadelöhr und auf dem Weg nach Gaschurn unvermeidbar.

 


Für uns jetzt in der Vorsaison gab es wie gesagt keine Engpässe und absolut 0 Wartezeiten, das Skigebiet hat sich von seiner besten Seite präsentiert; breite und gut präparierte Pisten, abwechslungsreiche Abfahrten für sportliches Fahren und ein großes Angebot für Freerider und Parkfans, gemütliche Berggasthäuser und immer wieder Zeit für das tolle Bergpanorama.