Cube Cross Hybrid Pro Allroad 500 – E-Bikes im Dauertest

Foto: Cube

Das Cube Cross Hybrid Pro Allroad 500 ist ein komplett ausgestattetes E-Bike – die korrekte Bezeichnung ist Pedalec:
Bosch Performance CX Motor, Bosch Power Pack Akku mit 500 Wh, Bosch Purion Display, stabilem Alurahmen mit interner Kabelzugverlegung, SR Suntour NEX-E25 Federgabel mit 63 mm Federweg, Shimano Deore Ausstattung mit 1×10 Kettenschaltung, hydraulischen Shimano Scheibenbremsen (180/160), Schwalbe Smart Sam  Active 44×622 Bereifung , allroad-Ausstattung mit Lichtanlage & Schutzblechen, Pedalen,
kommt so auf ca. 22,5 kg Gewicht und ist für Straße wie auch für Waldwege, für längere Touren mit Gepäck, (Ösen für die Montage eines stabilen Gepäckträgers sind vorhanden) und auch für anspruchsvolle Cross-Touren geeignet.

Wir haben unsere Räder mit stabilen Thule Gepäckträgern ausgestattet. Das Herrenrad hat einen flacheren und längeren Vorbau bekommen und der Vorbau wurde auch tiefer gelegt – das Cube Cross Hybrid Herrenrad in Rahmenhöhe 54 wird mit 2 Distanzringen – sog. Spacer – ausgeliefert, die Sitzposition ist damit relativ aufrecht.

 

Das Damenrad wurde mit einer gefederten Sattelstütze ausgestattet, der stabile Alurahmen ist in Kombination mit dem nicht üppigen Schwalbe Smart Sam Reifen doch relativ hart, zumindest wenn dann auch noch der Luftdruck im Reifen hoch ist. Und der Reifendruck muss bei dem Gewicht der Räder hoch sein – 4,5 – 5 bar, ansonsten fehlt die Stabilität in Kurven und die Reifen „schlagen“ bei kurzen Stoßbelastungen schon mal durch! Generell ist es sicherlich ratsam, Pedelecs mit pannensicheren Reifen auszustatten.

Beide Räder wurden dann noch mit griffigen Plattform-Pedalen ausgestattet, und wir haben beiden Rädern schließlich noch ein starkes Abus Rahmenschloss + Kette gegönnt – eigentlich müsste ein gutes Schloss zur Standardausstattung von E-Bikes dieser Preisklasse gehören.
Das Cube Cross Hybrid Pro Allroad 500 wird im Fachhandel für rund 2300 € angeboten, für 100 Euro weniger gibt es das „nackte“ Crossrad ohne Schutzbleche und Lichtanlage.

Ein erstes Fazit nach den ersten 1000 Kilometern:

Beeindruckend und immer wieder ein großer Spaßfaktor ist der kraftvolle Bosch Performance Line CX Antrieb. Während der Motor im Turbo Modus mit einer kontinuierlichen Dynamik schiebt, passt sich im neuen EMTB Modus die Motorunterstützung progressiv in Abhängigkeit vom Pedaldruck der individuellen und situativen Fahrweise an. „Der Fahrer bekommt im E-MTB-Modus die notwendige Power – immer im richtigen Moment! Ein Tritt ins Pedal, und die Kraft ist da. Das Anfahren an steilen Anstiegen gelingt problemlos, das Vorankommen im Gelände wird spürbar leichter. Das sorgt für ein natürliches Fahrgefühl und maximale Performance auf dem Trail“ – so Bosch über den EMTB Modus. Der EMTB Modus realisiert ein fein dosierte Unterstützung in Kombination mit einer sportlichen Fahrweise und bietet so große Sicherheit gerade in etwas unwegsamem Gelände;  je nach dem, wie viel Druck auf das Pedal ausgeübt wird, gibt der Antrieb mindestens 120% und bis zu 300% Unterstützung! Ich muss im Gelände nicht mehr den Modus wechseln, sondern kann mich auf das Fahren konzentrieren. Dieser Modus fordert aber auch einen fundierten Umgang mit der Schaltung und – kein Wunder bei dem ordentlichen Schub – reichlich Akku-Kapazität.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wir haben die Räder auf Radwege in flachen Land – z. B. Altes Land, Elberadweg, im Mittelgebirge und auch auf Waldwegen und Pfaden auf unseren MTB Hausstrecken im Rothaargebirge gefahren und sind immer wieder begeistert von der Dynamik, Bedienungsfreundlichkeit und auch der Stabilität/Sicherheit des Rahmens in Verbindung mit den Scheibenbremsen. Klar, die Räder sind nicht so leicht wie unsere unmotorisierten 26 Zoll MTBs und damit auch nicht so „handlich“und agil/beweglich auf engen Kurven und schmalen Wegen in Wald und Feld, andererseits punkten sie dann natürlich mit Leichtlauf und Laufruhe auf der Strecke; es sind vom Konzept her Crossräder für einen breiten Einsatzbereich vom Stadtverkehr über Touren bis zu Crossstrecken im Wald – und diese Allroundanforderungen erfüllen sie sehr gut.

Sehr gut bis Kilometer 927, genau hier hat der Antrieb am Herrenrad mitten im Wald die Unterstützung eingestellt; im Display war kurz ERROR zu lesen und aus! Der Akku war nicht leer, die Schiebehilfe funktionierte auch noch – also kein Akku- oder Motortotalschaden, aber trotzdem waren die 3 Kilometer bis nach Hause hart, ohne Elektrounterstützung wird mit dem Bosch Mittelmotor das Treten sehr mühsam, jede kleine Steigung wird zur Herausforderung.
Beim Fachhändler wurde dann per Computer die Fehleranalyse gemacht: Sensordefekt, leider nicht der Geschwindigkeitssensor – den hätte der Fachhändler auswechseln können – nein, der Motor muss nach Stuttgart geschickt werden!
Nach e-mail + Telefongespräch wurden aus den angekündigten ca. 2 Wochen !!! dann doch nur 4 Tage; Bosch hat den neuen Motor geschickt, die Diagnose? Bisher haben wir von Bosch noch keinen „Befund“.

Auf jeden Fall surrt der E-Motor jetzt wieder wie gehabt, der EMTB Modus ist weiterhin der Favorit in anspruchsvollerem Terrain; allerdings ist jetzt erst einmal immer noch ein leichter Zweifel im Hinterkopf: Was mache ich denn, wenn im Display wieder ERROR erscheint und ich z. B. auf der geplanten Brockenüberquerung, auf dem Rothaarsteig oder sonst irgendwo weit weg vom Autoverkehr bin? Ich bin gespannt auf die nächsten 1000 km.
Bosch hat sich mittlerweile gemeldet, „es war ein elektronischen Defekt an der Sensorik, der  mit dem Bosch eBike Diagnose Tool beim Fachhändler vor Ort leider nicht behoben werden konnte, … Ihr Antrieb durch einen neuen ersetzt.“  Ausgerechnet an der Sensorik, die den neuen EMTB Modus so sensationell wirksam macht – hoffentlich keine „Kinderkrankheit“!