Fitbit Charge HR – Fitness Tracker mit Pulsschlag

21. Juni 2016, 17:55 Uhr: Aktuelle Herzfrequenz 77 Schläge pro Minute, zurückgelegte Strecke insgesamt 8,40 Kilometer mit 10312 Schritten und 2449 verbrauchten Kalorien, 76 Etagen aufgestiegen; mein Fitnesstracker hat mich bei dem 10 000sten Schritt mit einer heftigen Vibration belohnt und schickt mir später noch eine ganze Sammlung von Abzeichen, die ich mir in dieser Woche erlaufen werde. 8,40 Kilometer – das ist vor allen Dingen eine Temporunde Nordic Walking – aktuell: Speed- Trailwalking – über rund 7 km mit reichlich Höhenmetern, das sind fast die 70 Etagen, der Rest vom Tagespensum sind Wege im Haus und Garten. Heute Abend gehe ich noch 2 Stunden Klettern in der Halle; mal sehen, was der Fitnesstracker daraus macht – reichlich Etagen bei welcher Strecke?  Nach dem Klettern: Fast 6000 Schritte bzw. über 4km, aber leider nur 7 Etagen. Bei 2,50m pro Etage also nur mickrige 17,50 Höhenmeter geklettert?? Jede Armbewegung – Klettern, Sichern, Seilaufnehmen – wird als Schritt gezählt, die Aufwärtsbewegung des Kletterns ist dann allerdings so behutsam, dass es der Tracker nicht als „Steigen“ erkennt – schade, das nächste Mal also nur Speedklettern.
Die vom Armband ermittelte Kilometerleistung wird über die Schrittzahl bei einer vorgegebenen Schrittlänge von ca. 0,815 m errechnet; das ist natürlich nur ein grober Orientierungswert, für das Laufen auf ebener Strecke ist dieses Schrittmaß z. B. auf jeden Fall zu kurz – aber die Schrittlänge lässt sich über das persönliche Konto auf der Fitbit Website ganz individuell einstellen. Der Kalorienverbrauch wird in Abhängigkeit von Körpergröße/Gewicht (als sog. Grundumsatz) +  Belastungsparameter errechnet, wobei Belastungen mit einem relativ geringen Faktor eingehen. Bei mir ergibt sich z. B. immer eine spezifisches „Belastungsmerkmal“ von 3,7 Kilokalorien pro Schritt, an einem Tag mit einer intensiven Laufeinheit von 7 km komme ich auf 3,714 Kilokalorien pro Schritt, an einem Tag ohne Sport immerhin noch auf einen Wert von 3,78 – hier besteht sicherlich Korrekturbedarf.

Meldung eines Anrufs
Meldung eines Anrufs

Das Fitbit Charge HR ist das mit den meisten Features und Möglichkeiten ausgestattete Fitness-Armband aus dem Haus Fitbit, es erfasst kontinuierlich die Herzfrequenz, Schritte, Strecke, Stockwerke, Kalorienverbrauch und Uhrzeit. Darüberhinaus zeichnet es auch den Schlaf auf, hat eine Weckerfunktion und kann auch zur Anrufbenachrichtigung benutzt werden: Von mehr als 120 kompatiblen Mobilgeräten können Anrufe und SMS Nachrichten auf dem Charge HR angezeigt werden, bei eingehendem Anruf oder gesendeter SMS vibriert das Gerät einmal und die Nummer oder der Name des Anrufers läuft über das Display – das Handy muss dafür in der Nähe sein.
Die Anzeige auf dem Display wird jeweils durch Druck auf den seitlichen Knopf oder durch Klopfen aktiviert und gewechselt, die Anzeige ist gut lesbar, allerdings nicht mehr ganz so gut bei Sonneneinstrahlung – wie ja auch bei den meisten LDC Displays.

 Für mich als eher konservativen Sportler, meine Gesundheit und Fitness, mein Training stehen im Mittelpunkt, Bestätigung über Freunde / Trainingspartner in sozialen Netzwerken und Lob über Armbandvibrationen oder per email sind mir persönlich egal, ist an diesem Armband die Pulskontrolle ohne Brustgurt interessant; im Dauerbetrieb wird die Pulsfrequenz mittels 2er LED Lichtquellen auf der Rückseite des Gerätes gemessen: „Mit jedem Herzschlag erweitern sich aufgrund von Veränderungen im Blutvolumen deine Kapillaren und ziehen sich wieder zusammen. Das von der Haut reflektierte Licht der PurePulse™-LEDs an deinem Tracker erfasst diese Veränderungen. Fein abgestimmte Algorithmen berechnen anhand dieser Daten die Herzfrequenz“, so Fitbit. Sehr praktisch und aussagefähig ist hier die Pulskontrolle in Kombination mit der Streckenaufzeichnung per GPS + der sehr guten Auswertung und Darstellung auf der Fitbit Website. Die erfassten Daten werden ja auch auf demSmartphone mittels Fitbit App und Bluetooth gesammelt und dargestellt, die Präsentation auf dem einfach einzurichtenden Konto auf der Fitbit Website ist allerdings deutlich besser/detaillierter; ich kann hier z. B. bei aufgezeichneter Laufstrecke an jedem beliebigen Ort der Karte/Strecke Pulsfrequenz, Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch anzeigen lassen. Hier kann ich aber auch meine tägliche Nahrungsaufnahme protokollieren und mit meinem Kalorienverbrauch verrechnen lassen, ich kann hier meinen Schlaf kontrollieren, meine sportlichen Aktivitäten mit virtuellen Trainingsgruppen austauschen …., und ich kann auch einige Einstellungen des Fitnesstrackers – wie z. B. max. Herzfrequenz und Schrittlänge – individuell verändern; eine insgesamt sehr umfangreiche Software, leicht zu bedienen und sehr ansprechend aufgemacht, ein großes Lob! Wobei  mir als Statistiker doch eine Skalierung der Zeit- wie auch Frequenzachse  fehlt – vielleicht kommt das ja noch mit dem nächsten Update.

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Die Pulserfassung funktioniert sehr gut, zuverlässig und genau; wir haben das Fitbit Charge HR häufig und in verschiedenen Sport- und Belastungsarten mit Hilfe einer Polarsportuhr (mit Brustgurt) und anderen Geräten verglichen: bis auf geringfügigen Abweichungen von 1 – 2 Schlägen pro Minute gab es durchweg eine Übereinstimmung der Werte. Aber, das Fitbit-Armband muss man dann auch bei schnellen Läufe oder anderen Belastungen mit schnellen Armbewegungen deutlich enger anlegen als im „alltäglichen“ Gebrauch. Bei hohen Belastungen stört allerdings in der Praxis, dass man die Anzeige der Pulsfrequenz per Knopfdruck oder Klopfen aktivieren muss, der Bewegungsrhythmus wird so immer wieder unterbrochen, bei hoher Belastung ist das äußerst kontraproduktiv.

Die Fitbit Software ordnet die Herzfrequenz 3 vorgegebenen Zonen zu:
Fettverbrennungszone – Herzfrequenzen von 50 – 69% der max. Herzfrequenz,
Kardiozone – 70 – 84% der max. Herzfrequenz,
Höchstleistungszone – über 84% der max. Herzfrequenz.
Die max. Herzfrequenz wird von der Software mit der Formel 220 – Lebensalter = max. Herzfrequenz berechnet, und die Trainingsprotokolle auf dem Smartphone wie auch auf der Fitbit Website geben mir dann detailliert Auskunft darüber, wie lange ich in der jeweiligen Trainingseinheit in welcher Zone trainiert habe, während des Trainings gibt mir das Gerät auch über ein kleines Herzsymbol Auskunft über die jeweilige Zone. Ein sehr interessante und hilfreiche Rückmeldung über die Trainingsintensität, wobei die Bezeichnung „Fettverbrennungszone“ für den Belastungsbereich zwischen 50 und 64%  schon grenzwertig ist – die Fettverbrennung ist nicht automatisch in diesem Belastungsbereich optimal, und die in Bezug auf Fettverbrennung ganz wesentliche Dauer der Belastung wird hier völlig vernachlässigt! Die Einteilung dieser Zonen kann ich auch wieder individuell verändern; unter „Einstellungen“ auf meinem Dashboard auf der Fitbit Website kann ich meine individuelle max. Herzfrequenz eingeben und damit die Grenzen der Zonen verändern.

Unser Testgerät müssen wir noch zur detaillierten Erfassung und dann auch Aufzeichnung einzelner Aktivitäten bei Bedarf in den Trainingsmodus „ umschalten: Zum Start und am Ande der Aktiviät wird die Taste 2 Sekunden lang gedrückt. In diesem Modus wird jetzt die Herzfrequenz jede Sekunde gespeichert, ansonsten alle 5 Sekunden. Die neue Version des Fitbit Charge HR verfügt jetzt über die sog. „SmartTrack“ Technik und erkennt Start und Ende von Trainingsaktivitäten automatisch. Fazit:
Der Fitbit Charge HR ist ein ausgereiftes, schickes und multifunktionales Fitnessarmband, welches vilefältige Infos rund um Gesundheit und Fitness liefert und aufzeichnet. Für leistungsorientierten Sport fehlt allerdings dann doch die Möglichkeit der permanenten Anzeige von Pulsfrequenz in Kombination mit akustischen Signalen für festgelegte Herzfrequenzzonen. Und das Armband ist nicht „schwimmtauglich“; Fitbit: „… spritzwassergeschützt, aber das Gerät sollte beim Duschen und Schwimmen abgenommen werden“.
Die Einrichtung und Synchronisation des Fitnesstrackers funktioniert einfach und problemlos, der Akku hält bis zu 5 Tage, detaillierte Daten über die Aktivitäten der letzten 7 Tage werden gespeichert – es geht also auch einige Tage ohne „Anschluss“. Letztendlich macht der Fitnesstracker einfach auch Spaß, er motiviert durch seine Funktionen wie auch Auswertungen zur sportlichen Aktivität und erfüllt damit allein schon seine Funktion.
Das Armband gibt es mittlerweile in 6 Farben und jeweils 2 Größen und es kostet laut Hersteller 149,95 €; häufig werde Geräte schon für deutlich weniger angeboten, aber Achtung, hier handelt es sich möglicherweise um Geräte ohne die neue SmartTrack Ausstattung.